Männer & Maskulinität

Männer & Maskulinität: Zerbrechlichkeit – und was sie mit uns macht

Hey Männer,

mein Schwiegervater wurde vor zwei Wochen am Rücken operiert.
Vorher konnte er kaum noch gehen – ein paar Meter, dann war Schluss.
Jetzt ist die OP überstanden, aber er darf kaum sitzen.
Gehen, stehen oder liegen – mehr ist gerade nicht drin.
Und die Schmerzen sind immer noch da.

Gestern hab ich ihn zum ersten Mal wieder gesehen.
Und ganz ehrlich:
Es hat mich erschüttert.

Da war er – ein Mann, der immer aktiv war.
Der Fahrrad gefahren ist, Strecken gemacht hat, geschraubt, repariert, gelacht hat.
Und plötzlich wirkt er klein. Gebückt. Leise.

Ich hab ihn angeschaut – und plötzlich kam sie:
Die Angst.

Nicht um ihn allein.
Sondern auch um mich.
Um das, was kommt.
Um meine eigene Zerbrechlichkeit.
Diese leise, unbequeme Frage:
Werde ich auch mal so sein?
Wird mein Körper mir irgendwann nicht mehr folgen?

Und dann kommt der nächste Gedanke:
Kann ich etwas tun?
Mich vorbereiten?
Vorbauen?

Vielleicht.
Vielleicht auch nicht.
Aber was ich sicher kann:
👉 Heute leben.
👉 Heute sorgen.
👉 Heute wahrnehmen, was mein Körper mir sagt.

Denn Männlichkeit ist nicht nur Kraft und Kontrolle.
Sie ist auch: Zulassen. Hinschauen. Anerkennen, dass wir nicht unverwundbar sind.

Zerbrechlichkeit ist kein Makel.
Sie erinnert uns daran, wie kostbar dieses Leben ist.
Und wie viel Liebe, Bewegung und Mitgefühl wir ihm geben sollten – bevor es irgendwann zu spät ist.

Danke fürs Lesen – starke Gedanken brauchen starke Männer.
Und falls du daran zweifelst: Stärke steckt in dir. Vertraue darauf – und zeig es!

Bleib Echt. Bleib Du! 🍀
Jürgen