„Noch schnell ein Selfie, schau mehr nach links, und oh, Sofia und Mert haben sich verlobt!“ Soziale Medien können ein Stressfaktor für Beziehungen sein, zeigt die neue bevölkerungsrepräsentative ElitePartner-Studie 2024, für die 3.340 Liierte zum Thema befragt wurden. Auch wenn Postings identitätsstiftend wirken können, sorgt Social-Media-Nutzung nicht selten für Konflikte: Weil der:die Partner:in sich online ganz anders darstellt, ständig alles gefilmt werden muss oder er:sie die Augen nicht vom Bildschirm lassen kann. Das Sich-Vergleichen mit anderen Paaren setzt vor allem Liierte bis 39 unter Druck: Sie leben teilweise in einer echten „Comparationship“ und empfinden ihre eigene Beziehung im Vergleich als langweilig.
Eifersüchtig auf das Handy: Knapp jede:r Vierte leidet unter „Phubbing“
Ob zu viel Screen-Time, ausufernde Shootings oder toxische Vergleiche – bei jedem fünften Paar hat Social Media bereits zu Streit geführt (19 Prozent). Besonders belastend ist es, wenn der:die Liebste dem Smartphone mehr Beachtung schenkt als einem selbst. Vor allem Liierte in ihren 30ern leiden unter „Phubbing“ und digitaler Eifersucht: 32 Prozent der Befragten zwischen 30 und 39 stimmen der Aussage zu „Manchmal wünschte ich mir, mein:e Partner:in würde mir so viel Aufmerksamkeit schenken wie dem Handy“. Doch auch bei Befragten zwischen 40 und 49 geht es noch 22 Prozent so (50 bis 59: 15 Prozent, 60 bis 69: 9 Prozent).
„Comparationship“ und das Gefühl, mithalten zu müssen
Zwischen Fotos vom Honeymoon auf den Malediven, Babyglück und romantischen Dinner-Dates geraten viele Liierte ins Grübeln. Knapp jede:r Siebte gibt an, dass ihn:sie solche Bilder anderer Paare in sozialen Medien unter Druck setzen (15 Prozent) – Männer (18 Prozent) deutlich häufiger als Frauen (12 Prozent). Ganz besonders Jüngere spüren den Druck des Mithalten-Müssens (u30: 27 Prozent, 30-39: 26 Prozent). Auch mit Blick auf das Alltagsleben führt die Bilderflut dazu, dass jede:r fünfte Liierte die eigene Beziehung manchmal als langweilig wahrnimmt (19 Prozent). Befragte befinden sich dann in einer regelrechten „Comparationship“ – ihre Beziehung leidet aktiv darunter, dass sie ständig mit anderen Beziehungen verglichen wird. Nicht nur Unzufriedenheit ist die Folge: Gut jede:r Zehnte findet, dass der:die Partner:in durch den Einfluss von Social Media auch überzogene Ansprüche an die eigene Partnerschaft stellt (11 Prozent), vor allem junge Männer unter 30 beobachten dieses Phänomen bei ihren Liebsten (30 Prozent).
Im Urlaub mit TikTok: Vor allem Männer unter 40 sind genervt, dass alles festgehalten wird
Nicht nur das viele Vergleichen, auch ständige Shooting-Sessions im Alltag und Urlaub können so manch eine:n auf die Palme bringen – insbesondere Männer. Jeder vierte liierte Mann unter 40 ist davon genervt, dass der:die Partner:in so viel Zeit damit verbringt, Fotos für Social Media zu machen, wenn man gemeinsam unterwegs ist (18-29: 25 Prozent, 30-39: 27 Prozent). Besonders gebeutelt scheinen die angehenden #Insta-Husbands zu sein: Jeden vierten Mann unter 30 stört es, dass er häufig als Fotograf herangezogen wird und Fotos von seinem:r Partner:in für Social Media machen muss (25 Prozent). Vielleicht ist daran auch das Posen schuld, das insbesondere in den 30ern als störend empfunden wird: Jeder vierte Mann zwischen 30 und 39 gibt an, dass sich sein:e Partner:in auf Social Media-Kanälen anders präsentiert als er:sie wirklich ist (24 Prozent).
Trotz allem identitätsstiftend: Jede:r Dritte freut sich über gemeinsame Postings
Trotz allen Konfliktpotenzials erfüllen soziale Medien für viele Beziehungen auch identitätsstiftende Funktionen: 4 von 10 Liierten geben an, dass sie es schön finden, wenn Paare besondere Momente wie Verlobung oder Jahrestage für soziale Medien festhalten (38 Prozent). Jede:r Dritte freut sich, von dem:r Partner:in auf Bildern erwähnt oder verlinkt zu werden (33 Prozent). Und 28 Prozent der Liierten posten gern Bilder trauter Zweisamkeit im Urlaub oder Alltag – allen voran Männer unter 30 (46 Prozent). Dass es immer auch darauf ankommt, welche Inhalte genau konsumiert werden, zeigt zudem folgende Zahl: Wenn auf Instagram, Facebook, TikTok & Co auch mal negative Beziehungsmomente gezeigt werden, hilft das knapp jedem:r fünften Liierten beim Umgang mit eigenen Problemen innerhalb der Partnerschaft (18 Prozent) – unter den 18- bis 29-Jährigen sogar gut jedem:r Dritten (35 Prozent).
Psychologin und ElitePartner-Expertin Lisa Fischbach: „Das gedankliche Abwandern in die digitale Welt bedeutet immer auch einen Verlust von Aufmerksamkeit in der Beziehung“
„Soziale Medien können problematische Auswirkungen auf Paare haben und zu großen Zerwürfnissen, bis hin zur Trennung, führen”, gibt Diplom-Psychologin und ElitePartner-Expertin Lisa Fischbach zu bedenken. „Das gedankliche Abwandern in die digitale Welt bedeutet immer auch einen Verlust von Aufmerksamkeit in der Beziehung. Kommt es hier zu einer dauerhaften Schräglage, weil mit dem Smartphone eine Art ‚Außenbeziehung‘ geführt wird, ist häufig digitale Eifersucht die Folge. Zudem fördert die in den sozialen Medien herrschende Bewertungs- und Vergleichskultur bei vielen zur Verunsicherung, sich selbst zu akzeptieren, ein stabiles Selbstbild zu entwickeln und Höhen wie Tiefen in einer Partnerschaft als normal einzuschätzen. Gerade jüngere Menschen sind noch in einer sensiblen Lebensphase, was die eigene Identität, aber auch die als Paar angeht. Deshalb sind viele störanfälliger für Einflüsse von außen, die einem ständig ein erstrebenswertes Ideal vermitteln. Paare sollten unbedingt eine Einigung darüber finden, inwieweit die digitale Nutzung in ihrer Beziehung eine Rolle spielen sollte und wo gemeinsame Grenzen gezogen werden.“
Quelle: ElitePartner
„Noch schnell ein Selfie, schau mehr nach links, und oh, Sofia und Mert haben sich verlobt!“ Soziale Medien können ein Stressfaktor für Beziehungen sein, zeigt die neue bevölkerungsrepräsentative ElitePartner-Studie 2024, für die 3.340 Liierte zum Thema befragt wurden. Auch wenn Postings identitätsstiftend wirken können, sorgt Social-Media-Nutzung nicht selten für Konflikte: Weil der:die Partner:in sich online ganz anders darstellt, ständig alles gefilmt werden muss oder er:sie die Augen nicht vom Bildschirm lassen kann. Das Sich-Vergleichen mit anderen Paaren setzt vor allem Liierte bis 39 unter Druck: Sie leben teilweise in einer echten „Comparationship“ und empfinden ihre eigene Beziehung im Vergleich als langweilig.
Eifersüchtig auf das Handy: Knapp jede:r Vierte leidet unter „Phubbing“
Ob zu viel Screen-Time, ausufernde Shootings oder toxische Vergleiche – bei jedem fünften Paar hat Social Media bereits zu Streit geführt (19 Prozent). Besonders belastend ist es, wenn der:die Liebste dem Smartphone mehr Beachtung schenkt als einem selbst. Vor allem Liierte in ihren 30ern leiden unter „Phubbing“ und digitaler Eifersucht: 32 Prozent der Befragten zwischen 30 und 39 stimmen der Aussage zu „Manchmal wünschte ich mir, mein:e Partner:in würde mir so viel Aufmerksamkeit schenken wie dem Handy“. Doch auch bei Befragten zwischen 40 und 49 geht es noch 22 Prozent so (50 bis 59: 15 Prozent, 60 bis 69: 9 Prozent).
„Comparationship“ und das Gefühl, mithalten zu müssen
Zwischen Fotos vom Honeymoon auf den Malediven, Babyglück und romantischen Dinner-Dates geraten viele Liierte ins Grübeln. Knapp jede:r Siebte gibt an, dass ihn:sie solche Bilder anderer Paare in sozialen Medien unter Druck setzen (15 Prozent) – Männer (18 Prozent) deutlich häufiger als Frauen (12 Prozent). Ganz besonders Jüngere spüren den Druck des Mithalten-Müssens (u30: 27 Prozent, 30-39: 26 Prozent). Auch mit Blick auf das Alltagsleben führt die Bilderflut dazu, dass jede:r fünfte Liierte die eigene Beziehung manchmal als langweilig wahrnimmt (19 Prozent). Befragte befinden sich dann in einer regelrechten „Comparationship“ – ihre Beziehung leidet aktiv darunter, dass sie ständig mit anderen Beziehungen verglichen wird. Nicht nur Unzufriedenheit ist die Folge: Gut jede:r Zehnte findet, dass der:die Partner:in durch den Einfluss von Social Media auch überzogene Ansprüche an die eigene Partnerschaft stellt (11 Prozent), vor allem junge Männer unter 30 beobachten dieses Phänomen bei ihren Liebsten (30 Prozent).
Im Urlaub mit TikTok: Vor allem Männer unter 40 sind genervt, dass alles festgehalten wird
Nicht nur das viele Vergleichen, auch ständige Shooting-Sessions im Alltag und Urlaub können so manch eine:n auf die Palme bringen – insbesondere Männer. Jeder vierte liierte Mann unter 40 ist davon genervt, dass der:die Partner:in so viel Zeit damit verbringt, Fotos für Social Media zu machen, wenn man gemeinsam unterwegs ist (18-29: 25 Prozent, 30-39: 27 Prozent). Besonders gebeutelt scheinen die angehenden #Insta-Husbands zu sein: Jeden vierten Mann unter 30 stört es, dass er häufig als Fotograf herangezogen wird und Fotos von seinem:r Partner:in für Social Media machen muss (25 Prozent). Vielleicht ist daran auch das Posen schuld, das insbesondere in den 30ern als störend empfunden wird: Jeder vierte Mann zwischen 30 und 39 gibt an, dass sich sein:e Partner:in auf Social Media-Kanälen anders präsentiert als er:sie wirklich ist (24 Prozent).
Trotz allem identitätsstiftend: Jede:r Dritte freut sich über gemeinsame Postings
Trotz allen Konfliktpotenzials erfüllen soziale Medien für viele Beziehungen auch identitätsstiftende Funktionen: 4 von 10 Liierten geben an, dass sie es schön finden, wenn Paare besondere Momente wie Verlobung oder Jahrestage für soziale Medien festhalten (38 Prozent). Jede:r Dritte freut sich, von dem:r Partner:in auf Bildern erwähnt oder verlinkt zu werden (33 Prozent). Und 28 Prozent der Liierten posten gern Bilder trauter Zweisamkeit im Urlaub oder Alltag – allen voran Männer unter 30 (46 Prozent). Dass es immer auch darauf ankommt, welche Inhalte genau konsumiert werden, zeigt zudem folgende Zahl: Wenn auf Instagram, Facebook, TikTok & Co auch mal negative Beziehungsmomente gezeigt werden, hilft das knapp jedem:r fünften Liierten beim Umgang mit eigenen Problemen innerhalb der Partnerschaft (18 Prozent) – unter den 18- bis 29-Jährigen sogar gut jedem:r Dritten (35 Prozent).
Psychologin und ElitePartner-Expertin Lisa Fischbach: „Das gedankliche Abwandern in die digitale Welt bedeutet immer auch einen Verlust von Aufmerksamkeit in der Beziehung“
„Soziale Medien können problematische Auswirkungen auf Paare haben und zu großen Zerwürfnissen, bis hin zur Trennung, führen”, gibt Diplom-Psychologin und ElitePartner-Expertin Lisa Fischbach zu bedenken. „Das gedankliche Abwandern in die digitale Welt bedeutet immer auch einen Verlust von Aufmerksamkeit in der Beziehung. Kommt es hier zu einer dauerhaften Schräglage, weil mit dem Smartphone eine Art ‚Außenbeziehung‘ geführt wird, ist häufig digitale Eifersucht die Folge. Zudem fördert die in den sozialen Medien herrschende Bewertungs- und Vergleichskultur bei vielen zur Verunsicherung, sich selbst zu akzeptieren, ein stabiles Selbstbild zu entwickeln und Höhen wie Tiefen in einer Partnerschaft als normal einzuschätzen. Gerade jüngere Menschen sind noch in einer sensiblen Lebensphase, was die eigene Identität, aber auch die als Paar angeht. Deshalb sind viele störanfälliger für Einflüsse von außen, die einem ständig ein erstrebenswertes Ideal vermitteln. Paare sollten unbedingt eine Einigung darüber finden, inwieweit die digitale Nutzung in ihrer Beziehung eine Rolle spielen sollte und wo gemeinsame Grenzen gezogen werden.“
Quelle: ElitePartner
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