Liebe & Partnerschaft

Corona und die Liebe (Teil 3): Keine Lust mehr auf Bananenbrot – Deutsche vermissen ihren Alltag

Vor etwas mehr als einem Jahr wurden die ersten Einschränkungen des öffentlichen Lebens in Deutschland beschlossen. Seitdem ist unser Leben nicht mehr so, wie es einmal war. Der Einfluss von Social Distancing und Lockdown auf die Stimmung ist mittlerweile deutlich zu erkennen: Zwei Drittel der deutschen Bevölkerung vermissen ihren ganz normalen Alltag. Das zeigt eine aktuelle Umfrage der Online-Partnervermittlung Parship (www.parship.de) unter rund 1.000 Bundesbürger:innen. Demzufolge sehnen sich vor allem Frauen nach alltäglichen Abläufen (70 Prozent; Männer: 62 Prozent). Überraschenderweise fehlt Paaren das gewohnte Leben mehr als Singles (69 Prozent; Singles: 59 Prozent).

Lockdown und Kontaktbeschränkungen drücken auf die Stimmung

Nach einem Jahr helfen auch Netflix, Sport oder Bananenbrot nicht mehr weiter: Zwei Fünftel der Befragten ist seit Beginn der Pandemie oft die Decke auf den Kopf gefallen (40 Prozent). 43 Prozent geben sogar an, dass ihre Stimmung im letzten Jahr meist schlechter war als sonst. Gerade die jüngere Generation zwischen 18 und 29 Jahren war im letzten Jahr öfter schlecht drauf als sonst (52 Prozent; 50-65 Jahre: 36 Prozent). Bei Frauen führt besonders der Verzicht von Kontakt zu Familie und Freund:innen zu Frust (71 Prozent). Doch auch einem Großteil der Männer macht die soziale Isolation zu schaffen (60 Prozent). Paare leiden insgesamt deutlich mehr unter dem Verzicht auf (weitere) soziale Kontakte als Singles (69 Prozent; Singles: 58 Prozent). Ob ein gemeinsames Mittagsessen oder ein kurzes Gespräch auf dem Flur – auch in beruflichen Kontexten wird der menschliche Kontakt schmerzlich vermisst. Durch das Arbeiten im Home Office fiel und fällt für viele Beschäftigte der Austausch mit den Kolleg:innen weg und das machte 39 Prozent der Befragten zu schaffen.

Vermisst: Freizeitgestaltung und Planungssicherheit

Durch die begrenzten Möglichkeiten zur Gestaltung von Freizeitaktivitäten und sozialem Austausch, haben insbesondere jüngere Menschen bis 39 Jahre in Deutschland das Gefühl, ihr Leben ziehe ereignislos an ihnen vorbei (18 29 Jahre: 68 Prozent; 30-39 Jahre: 67 Prozent; 50-65 Jahre: 49 Prozent). Reisen, Feiern und andere Tätigkeiten, schaffen auch in diesem Jahr nur bedingt Abhilfe. Zumindest können sie weiterhin nur sehr schwer geplant werden. Und das ist besonders für die weiblichen Befragten belastend: Mehr als die Hälfte der Frauen vermisst die Planungssicherheit stark (59 Prozent, Männer: 51 Prozent). Noch düsterer sieht es bei einem Viertel der Befragten aus: Sie haben das Gefühl durch die Pandemie, keine Kontrolle mehr über ihr Leben zu haben (25 Prozent). Immerhin 44 Prozent der Deutschen können der Pandemie zumindest irgendetwas Gutes abgewinnen und achten jetzt vermehrt auf das eigene Wohlbefinden.

Paartherapeut und Parship-Coach Eric Hegmann sagt: „Ganz egal ob Single oder vergeben, die meisten Menschen vermissen ihren normalen Alltag – beruflich und privat. Das ist sehr verständlich, aber dennoch: Bleiben Sie optimistisch und fokussieren Sie sich auf die Dinge, die Sie ändern können. Eine größere Unzufriedenheit von Frauen kann mit einer Rückkehr in eine traditionelle Rollenverteilung zusammenhängen – wenn sie neben ihrer Homeoffice-Tätigkeit auch die überwiegende Verantwortung für Home Schooling und Haushalt trägt. Die Beziehungszufriedenheit von Paaren steigt deutlich an, wenn sich beide Partner als Team den Veränderungen stellen.“

Quelle: Parship