Liebe & Partnerschaft

Kommunikation beim Dating: gute Ausdrucksweise zÀhlt, doch KI-Nachrichten sind ein No-Go

Egal ob man sich online oder in der Bar kennenlernt, Dating ist heute vor allem Textsache. Und dabei kommt es nicht nur auf die Inhalte der Nachrichten an, wie die bevölkerungsreprĂ€sentative ElitePartner-Studie 2025 zeigt. Auch Ausdrucksweise, Reaktionszeit, Anzahl an Fragen und AuthentizitĂ€t werden von Singles genau analysiert. Vorsicht ist geboten bei zu viel Einsatz von KI: Die Mehrheit der Singles in Deutschland wĂŒrde einen Kontakt sogar abbrechen, wenn ihr GegenĂŒber KI-generierte Texte statt persönlich verfasster Nachrichten schickt.

FĂŒr 7 von 10 Singles sind KI-generierte Nachrichten ein No-Go – in allen Altersgruppen

Singles legen beim Kennenlernen Wert auf gute Kommunikation: 7 von 10 achten darauf, wie ihr GegenĂŒber schreibt und sich ausdrĂŒckt (71 Prozent), wobei Frauen (77 Prozent) hier etwas anspruchsvoller sind als MĂ€nner (65 Prozent). Doch Vorsicht: Wer glaubt, etwaige Defizite beim Schreibstil mit generativer KI ausgleichen zu können, schadet sich damit selbst: FĂŒr die ĂŒberwiegende Mehrheit der Singles in Deutschland sind KI-generierte Nachrichten beim Dating nĂ€mlich ein No-Go. 73 Prozent der Frauen und 62 Prozent der MĂ€nner geben an, dass es fĂŒr sie ein Ausschlusskriterium wĂ€re, wenn jemand ihnen beim Kennenlernen Nachrichten schickt, die mit KI erstellt sind. Und dahinter steht keine Technikskepsis der Älteren, sondern der Wunsch nach Echtheit beim Kennenlernen. Denn die Ablehnung von KI-Nachrichten beim Dating erstreckt sich ĂŒber alle Altersgruppen: So sind 18- bis 29-jĂ€hrige Singles genauso dagegen (67 Prozent) wie 60- bis 69-jĂ€hrige (67 Prozent).

Sprachnachrichten beim Dating: vor allem unter JĂŒngeren beliebt

Das BedĂŒrfnis nach AuthentizitĂ€t spiegelt sich nicht nur in der Ablehnung KI-generierter Nachrichten beim Dating, sondern auch in der zunehmenden Beliebtheit von Sprachnachrichten. Diese finden 38 Prozent der Singles in der Kennenlernphase gut und hilfreich, Frauen ĂŒbrigens gleichermaßen wie MĂ€nner. Die meisten Fans von Sprachnachrichten beim Dating finden sich in der jĂŒngsten Altersgruppe, jeder zweite Single zwischen 18 und 29 Jahren (53 Prozent) schĂ€tzt diese Form der Kommunikation, wĂ€hrend in den Ă€lteren Altersgruppen weniger als ein Drittel vom Nutzen der Sprachnachricht beim Dating ĂŒberzeugt ist (50- bis 59-JĂ€hrige: 32 Prozent, 60- bis 69-JĂ€hrige: 28 Prozent).

Reaktionszeit und Initiative gelten als Gradmesser fĂŒr echtes Interesse

Schnelle Antworten sind ein positives Zeichen – das bestĂ€tigt die Mehrheit der Singles. 63 Prozent antworten grundsĂ€tzlich schnell, wenn sie Interesse haben. Entsprechend steigen aber auch die Erwartungen an die Reaktionszeit der anderen. 44 Prozent der Singles in Deutschland macht es sogar bereits skeptisch, wenn ihr GegenĂŒber eine Nachricht zwar gelesen hat, aber nicht innerhalb weniger Stunden (!) antwortet. Je jĂŒnger, desto höher sind die AnsprĂŒche an eine schnelle Antwortzeit (Singles 18-29 Jahre: 55 Prozent). Doch nicht nur die Zeit bis zu einer Antwort zĂ€hlt, wichtig ist auch, proaktiv zu schreiben. Denn 69 Prozent der Singles sind irritiert, wenn jemand immer nur reagiert, anstatt sich von selbst zu melden.

Zu neugierig? Gibt’s nicht! Fast zwei Drittel mögen es, wenn jemand viele Fragen stellt

Neugierige Fragen stellen – das galt ĂŒber viele Jahrzehnte als unhöflich, doch in Zeiten von Social Media und zunehmender Offenheit hat sich auch das gewandelt. 62 Prozent der Singles schĂ€tzen es, wenn jemand viele Fragen stellt und auch an persönlichen Dingen interessiert ist, bei Singles unter 30 sind es sogar 73 Prozent. Etwas vorsichtiger sollte man hingegen mit ausschweifenden Monologen sein, denn hier sind die Meinungen geteilter. Mit 56 Prozent findet es nur etwas mehr als die HĂ€lfte gut, wenn jemand viel von sich erzĂ€hlt, ohne dass man nachfragen muss.

Kommunikations-Knackpunkt erstes Date: Wenn die Erwartungen auseinandergehen

LĂ€uft es beim Nachrichtenaustausch gut, ist der nĂ€chste Schritt ein persönliches Treffen. Doch rund um das (erste) Date gibt es ebenfalls einige Stolperstellen in puncto Kommunikation. Mit Job, Hobbys und sozialen Kontakten ist der Kalender vieler Singles gut gefĂŒllt, doch wenn die Terminfindung lange dauert, kann das fatal sein. Jede:r Zweite verliert das Interesse, wenn es zu kompliziert ist, ein Date zu vereinbaren (52 Prozent). Hier sind Frauen (56 Prozent) wieder etwas störanfĂ€lliger als MĂ€nner (48 Prozent). Klappt es mit dem Date, ist ein zweiter kritischer Punkt erreicht, sobald dieses zu Ende geht. Nur gut jede:r Zweite, so die bevölkerungsreprĂ€sentativen Ergebnisse, meldet sich nach einem Date schon innerhalb von 24 Stunden, wenn er:sie Interesse hat (53 Prozent). Und 36 Prozent der Frauen und 23 Prozent der MĂ€nner in Deutschland warten sogar grundsĂ€tzlich ab, dass ihr GegenĂŒber sich zuerst meldet. Ein Verhalten, das schnell dazu fĂŒhren kann, dass sich zwei verpassen.

Fast jeder dritte Mann ghostet, wenn er kein Interesse mehr hat

Das Problem: FĂŒr das GegenĂŒber ist es kaum zu unterscheiden, ob jemand nur aus Unsicherheit abwartet – oder innerlich schon beschlossen hat, den Kontakt zu beenden. Denn leider ist auch Ghosting immer noch verbreitet. So geben 27 Prozent der Singles in Deutschland an, dass sie einfach nicht mehr antworten, wenn sie kein Interesse mehr an einem Kontakt haben. Die bevölkerungsreprĂ€sentative Studie zeigt auch: MĂ€nner (30 Prozent) nutzen diese Taktik hierzulande inzwischen hĂ€ufiger als Frauen (24 Prozent). Und auch wenn diese unsensible Form der Absage unter JĂŒngeren verbreiteter ist und in der Gruppe der 18- bis 29-jĂ€hrigen Singles sogar jede:r Dritte zugibt, regelmĂ€ĂŸig zu ghosten (32 Prozent), bekennen sich mittlerweile deutschlandweit auch jeder vierte Single zwischen 50 und 59 (24 Prozent) und ein FĂŒnftel der Singles in den 60ern (20 Prozent) dazu.

ElitePartner-Psychologin Lisa Fischbach: „Schutzstrategien sollten sich nicht verselbststĂ€ndigen – das verhindert die Chance auf schöne Begegnungen“

„Die Suche nach einer Partnerschaft ist immer mit Hoffnungen, Aufregung und GefĂŒhlen, aber auch mit Unsicherheit und Angst vor EnttĂ€uschungen verbunden“, ordnet Diplom-Psychologin und ElitePartner-Expertin Lisa Fischbach die reprĂ€sentativen Ergebnisse ein. „Um unser sensibles Inneres zu schĂŒtzen, suchen wir beim Dating nach vermeintlich eindeutigen Anhaltspunkten, die uns Sicherheit geben, dass die andere Person echtes Interesse an uns hat. Denn sich einseitig auf einen Kontakt einzulassen, birgt das Risiko von Verletzungen. Allerdings sollten sich solche Schutzstrategien nicht verselbstĂ€ndigen. Alles kritisch zu hinterfragen und intolerante Erwartungen zu entwickeln, verhindert die Chance auf schöne Begegnungen.“

Quelle: ElitePartner