Elternzeit, Care-Arbeit und die berufliche Zukunft – all das müssen Paare diskutieren und aushandeln, wenn sie Nachwuchs planen. Doch die ElitePartner-Studie 2024 offenbart noch grundlegendere Heraus-forderungen: Viele Paare wünschen sich eigentlich ein (weiteres) Kind, können sich das aber finanziell nicht leisten. Und bei jedem zweiten Paar könnte Familienzuwachs an knappem Wohnraum scheitern. Für die bevölkerungsrepräsentative ElitePartner-Studie 2024 wurden hierzu 1.044 heterosexuelle Liierte mit Kinderwunsch befragt.
Gehalt zu niedrig, Miete zu hoch: Wenn Familiengründung an den Kosten scheitert
6 von 10 Liierten zwischen 18 und 45 wünschen sich (weitere) Kinder – Männer (59 Prozent) etwas häufiger als Frauen (55 Prozent). Das zeigt die bevölkerungsrepräsentative ElitePartner-Studie 2024. Was aber, wenn Paare ihren Kinderwunsch nicht umsetzen können, weil das Geld nicht reicht? Für 4 von 10 ist das harte Realität: 38 Prozent der Liierten mit Kinderwunsch geben an, sich finanziell kein (weiteres) Kind leisten zu können. Vor allem Paare, die schon eines oder mehrere Kinder haben, sind betroffen (41 Prozent). Aber auch jedem dritten Paar, das noch keine Kinder hat, fehlt das Geld für Nachwuchs (34 Prozent). Ein Teil des Problems: zu wenig Platz. Jedes zweite Paar mit Kinderwunsch müsste bei einem (weiteren) Kind in eine größere Wohnung oder ein Haus umziehen (50 Prozent), Paare mit bestehenden Kindern übrigens genauso häufig wie Paare, bei denen es das erste Kind wäre. Angesichts von knappem Wohnraum und hohen Miet- und Kaufpreisen wird das schnell zur unüberwindbaren Hürde.
Fair geregelte Finanzen sind für jede:n Zweite:n Voraussetzung
Aber auch dann, wenn das Geld ausreicht, bestimmen die Finanzen mitunter darüber, ob Paare sich für ein (weiteres) Kind entscheiden. Noch immer wird eher von Frauen erwartet, mit einer Familiengründung in Teilzeit zu wechseln: Jeder zweite befragte Mann (51 Prozent) geht davon aus, dass die Partnerin bei einem (weiteren) Kind die Arbeitszeit reduziert, umgekehrt erwarten das nur 29 Prozent der Frauen von ihren Partnern. Der Gender Pension Gap wird dann langfristig zum Problem. Kein Wunder also, dass für jede zweite Frau eine faire Regelung der Finanzen entscheidend ist bei der Überlegung, ein (weiteres) Kind zu bekommen (49 Prozent). Immerhin sehen es die Männer ebenso (49 Prozent). Was aber auch bedeutet: Wenn sich mit dem:der aktuellen Partner:in keine Abmachung findet, die als fair empfunden wird, wäre womöglich jede:r Zweite bereit, lieber auf (weiteren) Nachwuchs zu verzichten.
Kind-Karriere-Dilemma: Jede zweite Frau rechnet mit Einbußen im Job
Eigentlich möchten viele Frauen – wie auch Männer – gerne Kind und Karriere vereinbaren. 49 Prozent der Frauen und 54 Prozent der Männer mit Kinderwunsch geben an, trotz Familiengründung nicht auf Karriere und berufliche Entwicklung verzichten zu wollen. Vor allem Akademikerinnen ist das wichtig (57 Prozent), doch gerade sie rechnen häufig damit, dass sich (weiterer) Nachwuchs negativ auf ihre berufliche Entwicklung auswirken würde (60 Prozent ggü. 46 Prozent der Nicht-Akademikerinnen). Zwar gehen auch 38 Prozent der Männer davon aus, dass (weiterer) Nachwuchs für sie selbst mit Karriere-Einbußen verbunden wäre, doch bei den Frauen sind es mit gesamt 52 Prozent deutlich mehr.
Viele Väter wollen Elternzeit nehmen – doch die Erwartungen an Frauen sind ungleich höher
Auch beim Thema Care-Arbeit zeigt sich eine Dysbalance: Die Bereitschaft vieler Väter, sich einzubringen, ist zwar da: 56 Prozent der befragten Männer würden bei einer Familiengründung oder -erweiterung gerne mindestens 6 Monate in Elternzeit gehen und 54 Prozent geben an, dass es für sie in Ordnung wäre, einen Großteil der Kinderbetreuung und der Arbeit im Haushalt zu übernehmen. Und doch liegen Männer damit in puncto Einsatzbereitschaft noch immer deutlich hinter den Frauen (Elternzeit: 77 Prozent, Care/Hausarbeit: 64 Prozent). Hinzu kommt: Auch die Erwartungen der Männer an ihre Partnerinnen sind in puncto Care-Arbeit ungleich höher als andersherum. So erwarten 6 von 10 Männern, dass die Partnerin mindestens ein halbes Jahr Elternzeit nimmt (58 Prozent) – während diesen Anspruch umgekehrt nicht einmal jede dritte Frau an den Partner stellt (29 Prozent). Vielleicht auch, weil sie es genauso in ihrem Umfeld beobachten: 62 Prozent der Frauen und 57 Prozent der Männer geben an, dass sich bei den meisten Paaren, die sie kennen, überwiegend die Frau um das Kind kümmert.
“Wann bekommt ihr eigentlich ein (zweites) Kind?”
Apropos Umfeld: Bei so vielen Herausforderungen wundert es nicht, dass all diese Themen auch in Gesprächen mit Freund:innen, Bekannten oder Familie häufig diskutiert werden. 6 von 10 Befragten geben an, dass Kinderkriegen und Familiengründung in ihrem Umfeld immer wieder Gesprächsthema sind (59 Prozent). So hilfreich dieser Austausch sein mag, kann er aber auch Druck auslösen: 43 Prozent berichten, dass sie oft gefragt werden, ob und wann sie ein (weiteres) Kind bekommen. Vor allem in ihren 30ern kommen diese Fragen häufig auf, wobei Männer in dieser Altersgruppe (48 Prozent) damit genauso häufig konfrontiert werden wie Frauen (51 Prozent).
ElitePartner-Psychologin Lisa Fischbach: “Unzufriedenheit entsteht, wenn die Wahl von Rollen oder das Zurückstellen von Bedürfnissen nicht freiweillig geschieht”
„Traditionelle Rollenbilder und geschlechtsstereotype Zuschreibungen sind nach wie vor wirksam und beeinflussen Paare bei Entscheidungen, wie sie ihr Binnenverhältnis und die Aufgabenverteilung gestalten“, gibt Diplom-Psychologin und ElitePartner-Expertin Lisa Fischbach zu bedenken. „Unzufriedenheit entsteht, wenn die Wahl von Rollen oder das Zurückstellen von Bedürfnissen nicht freiwillig geschieht, sondern durch wirtschaftliche Restriktionen, gesellschaftlichen Ungleichbehandlung, partnerschaftlichen Druck oder aus Sorge vor beruflichen Nachteilen entsteht. Es ist eine alarmierende Erkenntnis, dass heutzutage viele Paare ihren Kinderwunsch opfern aufgrund von äußeren Umständen.“
Quelle: ElitePartner
Elternzeit, Care-Arbeit und die berufliche Zukunft – all das müssen Paare diskutieren und aushandeln, wenn sie Nachwuchs planen. Doch die ElitePartner-Studie 2024 offenbart noch grundlegendere Heraus-forderungen: Viele Paare wünschen sich eigentlich ein (weiteres) Kind, können sich das aber finanziell nicht leisten. Und bei jedem zweiten Paar könnte Familienzuwachs an knappem Wohnraum scheitern. Für die bevölkerungsrepräsentative ElitePartner-Studie 2024 wurden hierzu 1.044 heterosexuelle Liierte mit Kinderwunsch befragt.
Gehalt zu niedrig, Miete zu hoch: Wenn Familiengründung an den Kosten scheitert
6 von 10 Liierten zwischen 18 und 45 wünschen sich (weitere) Kinder – Männer (59 Prozent) etwas häufiger als Frauen (55 Prozent). Das zeigt die bevölkerungsrepräsentative ElitePartner-Studie 2024. Was aber, wenn Paare ihren Kinderwunsch nicht umsetzen können, weil das Geld nicht reicht? Für 4 von 10 ist das harte Realität: 38 Prozent der Liierten mit Kinderwunsch geben an, sich finanziell kein (weiteres) Kind leisten zu können. Vor allem Paare, die schon eines oder mehrere Kinder haben, sind betroffen (41 Prozent). Aber auch jedem dritten Paar, das noch keine Kinder hat, fehlt das Geld für Nachwuchs (34 Prozent). Ein Teil des Problems: zu wenig Platz. Jedes zweite Paar mit Kinderwunsch müsste bei einem (weiteren) Kind in eine größere Wohnung oder ein Haus umziehen (50 Prozent), Paare mit bestehenden Kindern übrigens genauso häufig wie Paare, bei denen es das erste Kind wäre. Angesichts von knappem Wohnraum und hohen Miet- und Kaufpreisen wird das schnell zur unüberwindbaren Hürde.
Fair geregelte Finanzen sind für jede:n Zweite:n Voraussetzung
Aber auch dann, wenn das Geld ausreicht, bestimmen die Finanzen mitunter darüber, ob Paare sich für ein (weiteres) Kind entscheiden. Noch immer wird eher von Frauen erwartet, mit einer Familiengründung in Teilzeit zu wechseln: Jeder zweite befragte Mann (51 Prozent) geht davon aus, dass die Partnerin bei einem (weiteren) Kind die Arbeitszeit reduziert, umgekehrt erwarten das nur 29 Prozent der Frauen von ihren Partnern. Der Gender Pension Gap wird dann langfristig zum Problem. Kein Wunder also, dass für jede zweite Frau eine faire Regelung der Finanzen entscheidend ist bei der Überlegung, ein (weiteres) Kind zu bekommen (49 Prozent). Immerhin sehen es die Männer ebenso (49 Prozent). Was aber auch bedeutet: Wenn sich mit dem:der aktuellen Partner:in keine Abmachung findet, die als fair empfunden wird, wäre womöglich jede:r Zweite bereit, lieber auf (weiteren) Nachwuchs zu verzichten.
Kind-Karriere-Dilemma: Jede zweite Frau rechnet mit Einbußen im Job
Eigentlich möchten viele Frauen – wie auch Männer – gerne Kind und Karriere vereinbaren. 49 Prozent der Frauen und 54 Prozent der Männer mit Kinderwunsch geben an, trotz Familiengründung nicht auf Karriere und berufliche Entwicklung verzichten zu wollen. Vor allem Akademikerinnen ist das wichtig (57 Prozent), doch gerade sie rechnen häufig damit, dass sich (weiterer) Nachwuchs negativ auf ihre berufliche Entwicklung auswirken würde (60 Prozent ggü. 46 Prozent der Nicht-Akademikerinnen). Zwar gehen auch 38 Prozent der Männer davon aus, dass (weiterer) Nachwuchs für sie selbst mit Karriere-Einbußen verbunden wäre, doch bei den Frauen sind es mit gesamt 52 Prozent deutlich mehr.
Viele Väter wollen Elternzeit nehmen – doch die Erwartungen an Frauen sind ungleich höher
Auch beim Thema Care-Arbeit zeigt sich eine Dysbalance: Die Bereitschaft vieler Väter, sich einzubringen, ist zwar da: 56 Prozent der befragten Männer würden bei einer Familiengründung oder -erweiterung gerne mindestens 6 Monate in Elternzeit gehen und 54 Prozent geben an, dass es für sie in Ordnung wäre, einen Großteil der Kinderbetreuung und der Arbeit im Haushalt zu übernehmen. Und doch liegen Männer damit in puncto Einsatzbereitschaft noch immer deutlich hinter den Frauen (Elternzeit: 77 Prozent, Care/Hausarbeit: 64 Prozent). Hinzu kommt: Auch die Erwartungen der Männer an ihre Partnerinnen sind in puncto Care-Arbeit ungleich höher als andersherum. So erwarten 6 von 10 Männern, dass die Partnerin mindestens ein halbes Jahr Elternzeit nimmt (58 Prozent) – während diesen Anspruch umgekehrt nicht einmal jede dritte Frau an den Partner stellt (29 Prozent). Vielleicht auch, weil sie es genauso in ihrem Umfeld beobachten: 62 Prozent der Frauen und 57 Prozent der Männer geben an, dass sich bei den meisten Paaren, die sie kennen, überwiegend die Frau um das Kind kümmert.
“Wann bekommt ihr eigentlich ein (zweites) Kind?”
Apropos Umfeld: Bei so vielen Herausforderungen wundert es nicht, dass all diese Themen auch in Gesprächen mit Freund:innen, Bekannten oder Familie häufig diskutiert werden. 6 von 10 Befragten geben an, dass Kinderkriegen und Familiengründung in ihrem Umfeld immer wieder Gesprächsthema sind (59 Prozent). So hilfreich dieser Austausch sein mag, kann er aber auch Druck auslösen: 43 Prozent berichten, dass sie oft gefragt werden, ob und wann sie ein (weiteres) Kind bekommen. Vor allem in ihren 30ern kommen diese Fragen häufig auf, wobei Männer in dieser Altersgruppe (48 Prozent) damit genauso häufig konfrontiert werden wie Frauen (51 Prozent).
ElitePartner-Psychologin Lisa Fischbach: “Unzufriedenheit entsteht, wenn die Wahl von Rollen oder das Zurückstellen von Bedürfnissen nicht freiweillig geschieht”
„Traditionelle Rollenbilder und geschlechtsstereotype Zuschreibungen sind nach wie vor wirksam und beeinflussen Paare bei Entscheidungen, wie sie ihr Binnenverhältnis und die Aufgabenverteilung gestalten“, gibt Diplom-Psychologin und ElitePartner-Expertin Lisa Fischbach zu bedenken. „Unzufriedenheit entsteht, wenn die Wahl von Rollen oder das Zurückstellen von Bedürfnissen nicht freiwillig geschieht, sondern durch wirtschaftliche Restriktionen, gesellschaftlichen Ungleichbehandlung, partnerschaftlichen Druck oder aus Sorge vor beruflichen Nachteilen entsteht. Es ist eine alarmierende Erkenntnis, dass heutzutage viele Paare ihren Kinderwunsch opfern aufgrund von äußeren Umständen.“
Quelle: ElitePartner
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