Liebe & Partnerschaft

Medienkonsum als Liebeskiller: Lieber ein Laptop im Bett als eine:n Partner:in an der Videokonsole

Parship Studie: Digitalisierung und die Liebe

Im Restaurant schnell ein Foto auf Social Media posten, zwischendurch die E-Mails checken und stundenlang Videospiele zocken – für viele ist das heutzutage ziemlich normal. Doch wie präsent dürfen Handy & Co. beim Dating sein? Und wie viel Medienkonsum ist in einer Beziehung zu viel? In einer aktuellen, bevölkerungsrepräsentativen Studie hat die Dating-App Parship bei mehr als tausend Singles und Vergebenen nachgefragt. Spannend: Auch die Toleranz der Digitalgeneration Gen Z hat klare Grenzen.

Die Familiengruppe bei WhatsApp auf dem Laufenden halten, im Bett am Laptop stöbern und das Reiseziel nach seiner „Instagramability“, also der Tauglichkeit bei Social Media ein gutes Bild abzugeben, aussuchen: Wann wird Medienkonsum zum Beziehungskiller? Und was ist heute völlig (new) normal?

Freunde updaten – ja; bei Social Media posten – nein

Die Mehrheit (63 Prozent) der Männer und Frauen findet: Bei Reisen oder Ausflügen darf man Familie oder Freunde durchaus über Messenger-Gruppen auf dem Laufenden halten. Vor allem die 18- bis 29-Jährigen (76 Prozent) und die Vergebenen (66 Prozent) nehmen es hier locker. Dass man außerhalb der Arbeitszeit in Anwesenheit des oder der Liebsten E-Mails abruft und beantwortet, wird von 55 Prozent aller Befragten toleriert. Auch hier zeigen sich die unteren Altersgruppen überdurchschnittlich entspannt (18-29 Jahre: 67 Prozent; 30-39 Jahre: 61 Prozent). Wer 60 Jahre und älter ist, scheint in diesem Punkt weniger aufgeschlossen: Nur 35 Prozent von ihnen finden den E-Mail-Check in der Gesellschaft des:der (Dating-)Partner:s in Ordnung.

Jeder macht es wohl ab und zu: Den Laptop mit ins Bett nehmen. Doch was ist, wenn der:die Partner:in daneben liegt? Kein Problem, sagt die Hälfte aller Frauen und Männer (50 Prozent). Ein echter Störfaktor für Lovebirds scheint hingegen ausuferndes Gaming zu sein. Wenn der Partner oder die Partnerin für mehrere Stunden Videospiele spielt, akzeptieren das nur 26 Prozent aller Befragten. Singles (30 Prozent) drücken in diesem Punkt eher ein Auge zu als Menschen in Beziehungen (24 Prozent).

„Partner:innen bitten einander stets um Aufmerksamkeit und Verbindung. Wird diese wiederholt abgelehnt oder gar nicht erst bemerkt, entstehen Zweifel an der Beziehung. Achtsamkeit dem:der Partner:in gegenüber lässt sich trainieren, dazu allerdings gehören Auszeiten von Smartphone und Tablet, um einander das Gefühl zu geben: Ich sehe dich, ich mag mit dir zusammen sein. Dadurch wird die Bindung im Alltag gestärkt.“

Eric Hegmann, Paartherapeut & Single-Coach

Liebesglück als Medienereignis – was sollten Paare im Urlaub beachten?

Abschalten und loslassen! Im Urlaub darf das Handy endlich beiseitegelegt werden. Nur 25 Prozent alle Befragten finden es nämlich okay, wenn bei Reisen, Spieleabenden oder beim Essen ständig Fotos gemacht und auf Social Media gepostet werden.

Gibt es hier genug „Instagramability“? Dem Trend, den Urlaubsort nach geeigneten Fotomotiven für Social Media auszusuchen, können übrigens nur 26 Prozent aller Teilnehmenden etwas abgewinnen. Wie wäre es also, die nächste Reise ganz im Zeichen der gemeinsamen Liebeszeit zu planen?

Fokus Smartphone: Nach dem Sex ein Blick aufs Handy?

Praktisch und immer dabei: Das Smartphone ist unser alltäglicher Begleiter. Dennoch gibt es Situationen, in denen es so gar nicht gern gesehen ist. Denn nur 96 Prozent aller Befragten ärgern sich in mindestens einer Situation darüber, wenn das Handy omnipräsent ist. Ob beim Date oder in einer Beziehung, während einer Unterhaltung ist der Störfaktor am höchsten. 56 Prozent mögen es nämlich gar nicht, wenn ihr Gegenüber dann auf den kleinen Bildschirm starrt. Ebenfalls ein No-Go: das Mobiltelefon beim gemeinsamen Essen mit Freunden oder der Familie nutzen. Dieses Verhalten lehnt die Hälfte (50 Prozent) aller Befragten ab – sogar mehr, als wenn das Smartphone direkt nach dem Sex gezückt wird (47 Prozent). Die Screentime des:der Partner:in nach dem Liebesvergnügen nervt vor allem die Frauen (51 Prozent; Männer: 43 Prozent). Interessant: Die Jüngeren zwischen 18 und 29 Jahren stören sich an fast allen abgefragten Punkten überdurchschnittlich. Lediglich im Bett (18 Prozent; Durchschnitt: 26 Prozent) und beim Essen mit Freunden (47 Prozent, Durchschnitt: 50 Prozent) sind sie toleranter.

Über die Studie

Für die vorliegende Studie hat Parship gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut INNOFACT AG 1.033 Personen im Alter von 18 – 69 Jahren zum Thema Social Media befragt. Die Stichprobe entspricht nach Alter, Geschlecht und Region der repräsentativen Verteilung in der deutschen Bevölkerung. Die unabhängige Online-Erhebung fand im Juni 2022 statt.

Quelle: Parship