Urlaub & Freizeit

Urlaub mit oder ohne Haustier?

Vier Expertentipps an Tierhalter für eine gelungene Urlaubsplanung

Sie leisteten uns Gesellschaft, wenn wir auf soziale Distanz gehen sollten, ermutigten uns, nach draußen zu gehen, und gaben uns einfach bedingungslose Liebe – die Rede ist von den sogenannten Corona-Haustieren. Viele dieser treuen Begleiter haben gerade in Zeiten der Corona-Restriktionen bei vielen Menschen ein Zuhause gefunden. Das bestätigt eine aktuelle Umfrage von Betreut.de mit 563 Katzen- oder Hundebesitzern, wonach 21% der Befragten ihr Haustier während der COVID-19-Pandemie bekommen haben. Doch jetzt, wo sich der Sommer von seiner besten Seite zeigt, stehen viele vor einer neuen Herausforderung: der Urlaubssaison. Und damit auch vor der Frage: Wer kümmert sich während der Reise um Bello und Kitty oder gehen sie mit?

Mindestens eine größere Urlaubsreise planen der Umfrage zufolge 69% der Haustierbesitzer, davon jeder zweite (53%) im europäischen Ausland. 59% würden ihr Haustier am liebsten mitnehmen, aber nur 34% der Tierhalter tun dies. Die Mehrheit von 56% lässt ihr Haustier von Freunden oder der Familie betreuen und 9% stellen einen bezahlten Tiersitter ein. „Die Entscheidung, gemeinsam zu verreisen oder das Tier bei einer Betreuung abzugeben, hängt vom Urlaubsziel und dem Belastungslevel des Tieres als auch der Menschen ab“, erklärt Nadja Kopp, Inhaberin und Geschäftsführerin einer professionellen Tierpension und Anbieterin auf Betreut.de. Um Tierbesitzern die Urlaubsplanung zu erleichtern, hat sie 4 praktische Tipps zusammengestellt.

1. Der Weg ist das Ziel

„Es ist hilfreich, schon die Reise als Start in den Urlaub anzusehen – nicht erst ab dem Eintreffen am Urlaubsort“, erläutert Kopp. Hierzu empfiehlt sie allen, die ihr Haustier mit in den Urlaub nehmen möchten, ein Urlaubsziel zu wählen, das mit dem Auto oder der Bahn erreichbar ist. Bei längeren Strecken sollten Sie mehrere Stopps und genügend Zeit für Gassigänge oder andere Eventualitäten einplanen. „Schauen Sie doch mal, welche schönen Orte auf Ihrer Reisestrecke liegen. Mensch und Tier können dabei so manch eine Überraschung erleben und viel gestärkter die nächsten Kilometer auf sich nehmen“, fügt die erfahrene Tierexpertin hinzu. „Falls Ihr Tier bisher noch kein Auto- oder Bahnfahren gewohnt ist, sollten Sie vorher auf kürzeren Strecken üben.“

2. Planung ist alles

Bei einer Reise mit Hund oder Katze ist die Planung das A und O. Denn leider sind die Vierbeiner nicht überall willkommen und was im Alltag reibungslos klappt, kann auf Reisen schnell mal durcheinandergeraten. Laut der Betreut.de-Umfrage finden 41% der Tierhalter, die mit ihren Haustieren verreisen, Urlaubsreisen mit Hund oder Katze schwierig. Die größten Probleme entstehen demnach bei der Suche nach einer passenden Unterkunft oder tierfreundlichen Restaurants. „Erkundigen Sie sich am besten schon vor der Abreise, welche Möglichkeiten Sie vor Ort haben, und spielen Sie einmal jeden Punkt der Reise durch, um zu merken was Sie dafür alles brauchen“, empfiehlt Kopp. Futter, Wasser, Transportbox, Impfpass, und Notfallset gehören zum Standard-Repertoire. Sinnvoll ist zudem eine Haftpflichtversicherung, falls mal etwas kaputt geht.

3. Bleiben Sie entspannt, dann ist es auch das Tier

Manche Tiere reagieren schnell mit Stressverhalten, sobald sie nur mitbekommen, dass die Koffer gepackt werden. „In vielen Fällen spiegeln sie nur den Stress ihrer Halter“, erläutert die Expertin, die auch studierte Tiermedizinerin und Hundetrainerin ist. „Wenn Sie Ihre Koffer im Schnelldurchlauf packen müssen, weil Sie es zu lange hinausgezögert haben, und dann vielleicht noch mit dem unguten Gefühl losfahren, doch bestimmt etwas Wichtiges vergessen zu haben, ist es nicht überraschend, wenn auch die Fellnasen unruhig werden. Versuchen Sie sich also selbst die Vorbereitungen und die Reise so stressfrei wie möglich zu gestalten und dabei eine positive und ruhige Haltung zu bewahren. Je entspannter Herrchen und Frauchen sind, desto entspannter ist auch das Tier.“

4. Organisieren Sie frühzeitig eine Tierbetreuung

Sollten Sie eine Reise planen, die weniger geeignet für Ihr Haustier ist, kann eine Betreuung zum Beispiel durch einen Tiersitter oder eine Tierpension die Lösung sein. „Gute Tierbetreuungen sind schnell ausgebucht, daher lohnt es sich, sich frühzeitig zu informieren“, empfiehlt Nadja Kopp. Das Online-Portal Betreut.de macht die Suche nach einer passenden Betreuung einfach. Hunde-, Katzen- und Kleintierhalter haben hierüber die Möglichkeit, Tiersitter in ganz Deutschland und in anderen europäischen Ländern zu kontaktieren und nach Kriterien wie Kosten, Erfahrung und Verfügbarkeit zu filtern. „Sobald Geld bezahlt wird, sollte eine Erlaubnis zur gewerbsmäßigen Tierbetreuung vorliegen und alles versichert sein”, rät Nadja Kopp.

Wenn Sie Ihren Hund das erste Mal von anderen Personen betreuen lassen, sollten Sie genügend Zeit für das Kennenlernen des Betreuers einplanen. Das hilft nicht nur den Vierbeinern, sondern schafft auch Vertrauen für Herrchen und Frauchen, die sich oftmals schwertun, ihren Liebling zurückzulassen. Wer sich damit besser fühlt, regelmäßig zu erfahren, wie es seinem Liebling in der Betreuung ergeht, kann vereinbaren, sich zum Beispiel täglich Fotos schicken zu lassen.

Quelle: Betreut.de – Care.com Europe GmbH