Finanzen

Geldabheben an der Kasse boomt

Die Zahl der Verbraucher, die sich an der Laden- und Tankstellenkasse mit Bargeld versorgen, ist sprunghaft gestiegen. Das zeigt eine aktuelle Postbank Umfrage. Die Corona-Krise hat diese Entwicklung begünstigt. So funktioniert der Service.

Shampoo, Waschpulver und Bargeld, bitte!“ In vielen Drogerien, Supermärkten und auch Tankstellen können Kunden beim Bezahlen nebenbei Geld von ihrem Konto abheben. Während 2019 jeder vierte Deutsche (27 Prozent) beim Einkaufen oder Tanken Bargeld abhob, nutzt heute bereits knapp jeder Zweite (41 Prozent) diesen Service – eine Zunahme von über 50 Prozent in zwei Jahren. Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle Kantar-Vergleichsumfrage im Auftrag der Postbank. „Im Zuge der Corona-Krise haben die Menschen ihren Bewegungsradius stark eingeschränkt. Viele haben auch auf den Gang zum Geldautomaten oder zum Bankschalter verzichtet und haben sich beim Wocheneinkauf oder beim Stopp an der Tankstelle zusätzlich mit Bargeld versorgt“, erklärt Iris Laduch von der Postbank. „Auf diese Weise haben einige Verbraucher während der Pandemie das einkaufsparallele Geldabheben für sich entdeckt. Ich gehe davon aus, dass sich dieser Service für eine wachsende Zahl von Menschen als alltägliche Möglichkeit der Bargeldversorgung etablieren wird.“ Aktuell heben 33 Prozent der Bundesbürger gelegentlich Geld beim Einkaufen ab (2019: 21 Prozent), acht Prozent regelmäßig (2019: sechs Prozent). Fast alle Supermärkte, viele Drogerieketten und Shell-Tankstellen bieten das sogenannte Cashback-Verfahren zur Bargeldauszahlung an – nicht zu verwechseln mit dem Bonus¬programm einiger Händler.

PIN ist Pflicht

Beim Cashback an der Ladenkasse weist der Kunde den Kassierer oder die Kassiererin vor dem Bezahlen darauf hin, dass er Geld abheben möchte, und nennt den gewünschten Betrag. In der Regel ist er auf 200 Euro begrenzt. Anschließend steckt der Kunde seine Girokarte in das Bezahlterminal ein und bestätigt die Zahlung für den Einkauf plus den gewünschten Auszahlungsbetrag per Eingabe seiner Geheimzahl. Das Geld wird daraufhin unmittelbar an der Kasse ausgezahlt und auf dem Kassenbeleg quittiert. „Cashback ist kostenfrei, Voraussetzung ist aber ein Mindesteinkaufswert, der meist zwischen fünf und 20 Euro liegt“, sagt Iris Laduch. Ob Kunden einmal oder mehrmals täglich Geld abheben können, bestimmt der jeweilige Einzelhändler. „Kontaktloses Bezahlen ist beim Geldabheben an der Kasse nicht möglich“, ergänzt die Postbank Expertin.

Informationen zur Umfrage:

In einer repräsentativen Online-Befragung interviewte Kantar im Auftrag der Postbank zwischen dem 15. und 21. April 2021 insgesamt 1.000 Befragte ab 18 Jahren.

Quelle: Postbank