Liebe & Partnerschaft

Toxische Beziehung – wenn die Liebe giftig ist

Parship Studie zeigt: Jede:r dritte Deutsche hat bereits eine toxische Beziehung geführt. Insbesondere Frauen werden häufiger Opfer von toxischen Partnern, einige sogar mehrmals. Ein klares Merkmal einer solchen Beziehung ist für die meisten Deutschen eine Partnerschaft, die anstatt glücklich zu machen, Kraft kostet und Energie raubt.

Zu Beginn einer neuen Beziehung schwebt man im Idealfall auf Wolke sieben. In toxischen Partnerschaften kann sich dieses Bild jedoch schnell ändern. War man zunächst Hals über Kopf verliebt, entpuppt sich die Beziehung mit der Zeit als wahres Gift. Insgesamt jede:r dritte Bundesbürger:in war selbst bereits in einer toxischen Beziehung (36 Prozent). Ebenfalls ein Drittel war zwar selbst noch nie betroffen, kennt jedoch jemanden, der:die bereits eine ungesunde Partnerschaft geführt hat. Insbesondere Frauen geben an, dass sie bereits einen toxischen Partner an ihrer Seite hatten (41 Prozent; Männer: 31 Prozent) – 15 Prozent sogar schon mehr als einmal (Männer: 7 Prozent). Das ergibt eine aktuelle Umfrage der Online-Partnervermittlung Parship (www.parship.de) unter rund 1.000 Partnersuchenden in Deutschland.

Warnsignale einer schmerzhaften Liebe sind oft nicht eindeutig

Machtspiele, Eifersucht, Narzissmus – toxische Beziehungen äußern sich oft diffus und werden von Betroffenen nur schwer erkannt. Für die Deutschen ist ein klares Merkmal einer giftigen Partnerschaft, wenn die Beziehung einem die ganze Energie raubt (86 Prozent). Unter Frauen nehmen dies sogar 92 Prozent als deutliches Zeichen für eine toxische Partnerschaft wahr (Männer: 79 Prozent). Auch Manipulation (81 Prozent), verdrehte Wahrheiten (80 Prozent) und ein herabwürdigendes Verhalten des:der Partner:in (78 Prozent) bewerten die Mehrheit der deutschen Bundesbürger:innen als pures Gift für die Beziehung. Während für 84 Prozent der Frauen auch rücksichtsloses Verhalten ein Anzeichen für eine toxische Beziehung sein kann, stimmen dem nur 69 Prozent der Männer zu. Grundlose Anklagen, unberechenbare Stimmungsschwankungen, Machtspiele und Diskussionen, die immer im Streit enden, gehören außerdem für je 77 Prozent zu den Anzeichen einer ungesunden Partnerschaft.

Lügen: Für Singles ein klares Zeichen einer toxischen Beziehung

Sobald starke Schwankungen zwischen Zuneigung und Ablehnung zum Vorschein kommen, läuten bei Frauen die Alarmglocken (77 Prozent; Männer: 65 Prozent). Das Gleiche trifft auf einen Partner zu, der ständig im Mittelpunkt stehen will und viel Aufmerksamkeit braucht (74 Prozent; Männer: 64 Prozent). Liebesentzug spielt für 65 Prozent der Befragten in einer ungesunden Partnerschaft eine Rolle. Insbesondere Singles bezeichnen regelmäßiges Lügen als „Red Flag“ (81 Prozent; In Partnerschaft: 69 Prozent) und sehen es außerdem als Warnhinweis an, wenn der:die Partner:in sie von dem eigenen sozialen Umfeld isolieren will (78 Prozent; In Partnerschaft: 69 Prozent). Deutlich auseinander gehen die Meinungen, wenn es um physische Gewalt geht: Nur etwas mehr als die Hälfte der Männer (55 Prozent) würde physische Gewalt als Hinweis einer toxischen Beziehung wahrnehmen – 76 Prozent der Frauen sehen körperliche Gewalt hingegen als ganz klares Merkmal für ungesunde Verhältnisse innerhalb der Beziehung.

Der Weg aus einer toxischen Beziehung ist oft nicht leicht

Ist man erst einmal in einer toxischen Beziehung gefangen, gelingt es häufig nur schwer, dieser auch wieder zu entkommen. Über die Hälfte der Frauen, die bereits in einer toxischen Beziehung waren, haben selbst herausgefunden, dass sie sich in einem ungesunden Umfeld befinden (59 Prozent; Männer: 48 Prozent). 21 Prozent der Männer wurden hingegen vom eigenen Bekannten- und Freundeskreis darauf hingewiesen (Frauen: 16 Prozent). Immerhin mehr als die Hälfte der deutschen Bundesbürger:innen, die schon in einer so ungesunden Beziehung waren, haben es geschafft, diese selbst zu beenden (52 Prozent). Rund 14 Prozent der Deutschen haben sich aufgrund einer „giftigen“ Partnerschaft professionelle Hilfe bei einem Therapeuten oder einer Selbsthilfegruppe geholt und zumindest zwölf Prozent der Befragten haben sich über das Thema informiert, als sie selbst betroffen waren.

Single-Experte und Parship-Coach Eric Hegmann sagt: „Toxische Beziehungen sind daran erkennbar, dass sie einer:m Partner:in gar nicht gut tun. Ganz im Gegenteil – sie können sogar sehr verletzend sein sowie seelisch und auch körperlich krank machen. Um sich losreißen zu können, ist es wichtig, dass die Betroffenen lernen, wieder zu sich selbst zu finden. Sie müssen sich selbst und ihre Bedürfnisse erneut wahrnehmen und auch wertschätzen.“

Über die Studie

Für die vorliegende Studie hat Parship gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut INNOFACT AG 1.031 Personen zwischen 18 und 65 Jahren befragt – davon 706 in Beziehung lebend. Die Stichprobe entspricht nach Alter und Geschlecht der repräsentativen Verteilung in der deutschen Bevölkerung. Die unabhängige Online-Erhebung fand im Januar 2021 statt.

Quelle: Parship