MĂ€nner. Meinungen. JĂŒrgen.

Ich geh nicht ans Grab. Und das ist okay.

Hey MĂ€nner,

ich bin katholisch erzogen worden.
Mit allem, was dazugehört: Kirche, Feiertage, Traditionen.
Ich hab mir das nicht ausgesucht – ich bin reingewachsen.
Wie viele von uns.

SpÀter bin ich ausgetreten.
Nicht aus Trotz. Nicht aus Wut.
Sondern weil es sich nicht mehr richtig angefĂŒhlt hat.
FĂŒr mich. FĂŒr mein Leben. FĂŒr meinen Glauben – oder besser gesagt: das, was davon ĂŒbrig geblieben war.

Und jetzt – nach dem Tod meines Schwiegervaters – spĂŒre ich plötzlich, wie die alten Erwartungen wieder hochkommen.

Allerheiligen. Grab besuchen. Pflicht erfĂŒllen.

Aber ich sag dir ehrlich: Ich werde das nicht tun.
Nicht, weil ich keinen Respekt habe.
Nicht, weil ich nicht trauere.
Sondern weil ich finde: Trauer ist nicht ortsgebunden.

Ich denke an ihn. Oft.
In Momenten, wo es niemand sieht.
Wenn ich koche. Wenn ich durch den Wald gehe. Wenn ich lĂ€chle, weil ich weiß, was er sagen wĂŒrde.

Ich brauche keinen Grabstein, um mich zu erinnern.
Ich brauche keine Friedhofsbank, um zu fĂŒhlen.
Und ich brauche kein Ritual, das mir nicht entspricht.

Ich finde:
Man sollte seinem Weg treu bleiben. Auch im Schmerz.
Und nicht das tun, was andere erwarten – nur um „richtig“ zu trauern.

Denn echt ist das, was innen stattfindet.
Nicht das, was außen stillschweigend als „normal“ gilt.

Danke fĂŒrs Lesen – starke Gedanken brauchen starke MĂ€nner.
Und falls du daran zweifelst: StĂ€rke steckt in dir. Vertraue darauf – und zeig es.

Bleib Echt. Bleib Du! 🧡
Man liest sich.
JĂŒrgen