Männergesundheit

Männer schweigen viel zu lange

Mentale Gesundheit: Fünf kleine Schritte für mehr Wohlbefinden

Männer gelten als belastbar, rational und leistungsfähig. Und genau dieses tradierte Rollenbild führt auch dazu, dass viele seelische Belastungen nicht erkannt oder kleingeredet werden. Aussagen wie „Mir geht’s doch gut“, „So schlimm ist es nicht“ oder „Anderen geht es schlechter“ halten noch immer viele davon ab, das eigene innere Befinden zu hinterfragen oder Hilfe in Anspruch zu nehmen. Doch mentale Belastungen verschwinden nicht einfach, nur weil sie nicht thematisiert werden. Viele erkennen erst spät, dass es ihnen nicht gut geht, und noch später, dass Unterstützung notwendig wäre. Diese Zurückhaltung kann tragische Folgen haben: 71,1 Prozent der Suizide in Deutschland werden von Männern begangen.*

Vor allem Männer suchen bei psychischer Belastung seltener Hilfe, selbst bei digitalen Unterstützungsangeboten. Bei My7steps, einer zertifizierten Gesundheits-App für psychologische Unterstützung, liegt der Männeranteil bei nur rund 30 Prozent der Nutzer und 51 Prozent von ihnen entscheiden sich trotz der Möglichkeit gegen begleitende Gespräche. „Die Dunkelziffer der Betroffenen ist hoch. Selbst wenn es einfach und kostenlos möglich wäre, möchten viele Männer nicht über ihre Krise sprechen“, so Dr. Ralph Grobecker, Geschäftsführer von My7steps. „Rollenbilder, Scham, Unsicherheit oder die Auffassung, dass mentale Gesundheit ein sehr privates Thema ist, tragen erheblich dazu bei. Hinzu kommt, dass Männer andere Nebensymptome als Frauen zeigen können, zum Beispiel Gereiztheit, Aggressivität oder ein erhöhtes Risikoverhalten.“

Fünf kleine Schritte für die mentale Gesundheit, auch wenn es „noch gut“ geht

Es muss nicht erst eine große Krise sein, die sich massiv auf Beruf und Privatleben auswirkt, um auf die eigene mentale Gesundheit zu achten. Schon kleine Schritte können eine positive Wirkung haben und das eigene Wohlbefinden deutlich verbessern. Diese fünf Ansätze helfen dabei, auf sich zu achten.

1. Selbstcheck: Wie geht es mir wirklich?

Ein kurzer Selbstcheck hilft, Veränderungen früh zu bemerken: Treten Müdigkeit, Gereiztheit oder Antriebslosigkeit häufiger auf? Haben sich Schlaf, Alkoholkonsum oder Motivation verändert? Ein anonymer Online-Selbsttest kann ein erster Anhaltspunkt sein, um die eigene Verfassung ohne Druck oder Verpflichtung, sofort professionelle Hilfe zu suchen, besser einzuschätzen.

2. Gedanken und Gefühle ausdrücken

Sorgen oder Gedanken zu notieren, auch nur für sich selbst, oder ein vertrauliches Gespräch mit jemandem kann helfen, Klarheit zu schaffen. Sich Zeit zu nehmen, um innere Gedanken und Gefühle bewusst wahrzunehmen, sortiert oft den Kopf. Bereits das Aussprechen belastender Gefühle kann entlastend wirken und Raum schaffen, um innere Spannungen abzubauen.

3. Negative Gedanken bewusst hinterfragen

Es ist hilfreich, negative Denkmuster bewusst wahrzunehmen und zu reflektieren. Das Hinterfragen und Umlenken dieser Gedanken kann die emotionale Belastung verringern und neue Perspektiven eröffnen.

4. Raum für Erholung und Selbstfürsorge schaffen

Mentale Gesundheit braucht Zeit und Pflege. Pausen, Bewegung an der frischen Luft, bewusstes Abschalten und die Pflege sozialer Kontakte tragen dazu bei, die innere Balance zu erhalten und Stress abzubauen.

5. Flexible Unterstützung in Anspruch nehmen

Digitale Angebote ermöglichen unkomplizierte, anonyme und schnelle Hilfe, ohne lange Wartezeiten oder Hürden. Als digitale Gesundheits-App bietet My7steps niedrigschwellige Hilfe für Menschen mit leichten bis mittelschweren psychischen Beschwerden, ohne Wartezeiten und bei einigen Krankenversicherungen bereits ohne Rezept.

* Statistisches Bundesamt (Destatis). (o. D.). Todesursachen Suizide. Abgerufen am 20. November 2025 von https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Gesundheit/Todesursachen/Tabellen/suizide.html#119576

Quelle: My7steps