Liebe & Partnerschaft

Vorbilder der Liebe: Gen Z orientiert sich an fiktiven Charakteren aus Filmen und Büchern

Welche Vorstellungen Singles von einer Partnerschaft haben, wird maßgeblich von außen beeinflusst. Ob Eltern, Freundeskreis, Promis oder sogar Charaktere aus der Popkultur – sie alle haben das Potenzial, Vorbilder in Sachen Beziehung zu sein. Die Dating-App Parship hat dazu über 1.300 Singles auf Partnersuche befragt.

  • Gen Z: Jede:r Dritte sieht fiktionale Charaktere als Beziehungsvorbilder
  • Mehr Männer als Frauen nehmen sich ein Beispiel an ihren Eltern
  • Vor allem wie ein Paar miteinander umgeht, entscheidet über dessen Vorbildfunktion

Jeder zweite Single (51 Prozent) findet Beziehungsvorbilder im Freundeskreis, danach folgen die Eltern als Vorbild in Sachen Liebe (31 Prozent). Anders sieht es in der Generation Z aus: 43 Prozent der 18- bis 29-jährigen Singles nehmen sich ein Beispiel an Mutter und Vater, 41 Prozent blicken auf die Beziehungen der Freund:innen. Im Gegensatz dazu orientieren sich nur noch 26 Prozent der 40- bis 49-Jährigen am Beziehungsstil der Eltern. Betrachtet man die Geschlechter, sind es außerdem mehr Männer (35 Prozent) als Frauen (25 Prozent), die ihren Eltern in Liebesdingen nacheifern. Frauen orientieren sich hingegen eher am Freundeskreis (57 Prozent; vgl. Männer: 47 Prozent).

Nur 13 Prozent nehmen sich übrigens den Beziehungsstil der Großeltern zum Vorbild. Auch hier sind es vor allem die Männer (17 Prozent; vgl. Frauen: 9 Prozent) Die eigenen Geschwister nutzen insgesamt 12 Prozent der befragten Singles als Role Model für die Liebe.

Ein Drittel der Gen Z hat fiktionale Charaktere als Liebesvorbild

Romantische Vorstellungen, die auf den Geschichten in Filmen, Serien oder Büchern basieren? Für knapp jeden dritten Single zwischen 18 und 29 Jahren (30 Prozent) und immerhin jeden fünften zwischen 30 und 39 Jahren (21 Prozent) sollte eine Beziehung so sein, wie sie fiktionale Charaktere vorleben. In dieser Hinsicht liegen diese Altersgruppen deutlich über dem Gesamtdurchschnitt von 12 Prozent. Auf den weiteren Plätzen der Beziehungsvorbilder rangieren andere Verwandte (9 Prozent), andere Personen des öffentlichen Lebens (5 Prozent), Prominente (3 Prozent) und Influencer (1 Prozent).

Das sagt Paartherapeut und Parship Studienbegleiter, Eric Hegmann, dazu:

„Medien wie Filme, Serien und Bücher präsentieren oft romantisierte und idealisierte Darstellungen von Beziehungen. Das kann gerade für junge Menschen ein attraktives Vorbild sein, da es eine Flucht aus der Realität bietet. Dadurch können allerdings auch falsche Erwartungen entstehen, die ein reales Gegenüber nicht erfüllen kann. Es ist wichtig zu verstehen, dass Beziehungen nicht dramaturgischen Abläufen folgen und Filme eine ‘Disneyfizierung’ von Liebe fördern.

Sind Beziehungen von Eltern und Großeltern als Vorbild besser geeignet? Sie wirken zwar authentischer, es gilt jedoch zu bedenken, dass Kinder beim Aufwachsen jede Beziehungsdynamik und jeden Kommunikationsstil ihrer Vorbilder als richtig erleben und vor allem den Umgang mit Emotionen von ihren Eltern lernen. So wird ihr Bindungsverhalten in der Kindheit geprägt, was weitreichende Folgen für die Partnerwahl und eigene Beziehung hat. Im Erwachsenenalter ist häufig eine Neubewertung nötig: War die Konfliktvermeidung eines Elternteils wirklich eine hilfreiche Strategie? Oder muss wirklich jeder Konflikt sofort angesprochen werden?”

Umgang als Paar wichtiger als Lebensziele – außer für junge Singles

Was macht vorbildhafte Paare aus? Die meisten Singles (93 Prozent) betrachten den Umgang eines Paars miteinander als Indikator dafür, ob es als Vorbild in Sachen Liebe geeignet ist. Dazu können zum Beispiel der Kommunikationsstil oder das Konfliktverhalten zählen. Aber auch die Entfaltung der individuellen Persönlichkeit innerhalb einer Beziehung scheint für viele Singles von großer Bedeutung: Für über die Hälfte (59 Prozent) von ihnen hat dieser Aspekt Vorbildcharakter. Vor allem Frauen (66 Prozent) und Ältere über 60 Jahren (65 Prozent) wählen eine Person als Vorbild in Sachen Liebe aus, wenn sie sich in ihrer Beziehung selbst entfalten kann.

Gen Z und Millennials: Zwei Drittel achten auf gemeinsame Lebensziele

Für fast zwei Drittel der 18- bis 29-Jährigen sowie der 30- bis 39-Jährigen (je 63 Prozent) ist das Erreichen gemeinsamer Lebensziele wie etwa die Familiengründung ein entscheidender Faktor bei der Auswahl eines Beziehungsvorbilds. Und auch Männer aller Altersklassen achten stärker auf diesen Aspekt (48 Prozent; vgl. Frauen: 39 Prozent). Ebenfalls ist es ein höherer Anteil an männlichen Singles, der ein Paar als Role-Model in Sachen Liebe auswählt, wenn dieses gerne gemeinsame Aktivitäten wie Reisen genießt (41 Prozent; vgl. Frauen: 38 Prozent). Diese Abenteuerlust wird auch von der jüngeren Generation der 18- bis 29-Jährigen geschätzt (44 Prozent).

Quelle: Parship