Liebe & Partnerschaft

Guter Sex: Vertrautheit ist Frauen und Männern wichtiger als der Höhepunkt

Sie will Kuscheln, er Kommen – dieses Klischee ist nach wie vor verbreitet. Zu Unrecht, wie die aktuelle, bevölkerungsrepräsentative ElitePartner-Studie zeigt. Denn die Bedürfnisse von Frauen und Männern liegen in puncto Sex gar nicht so weit auseinander. Auch für die meisten Männer sind Vertrautheit, Nähe und Zärtlichkeit beim Sex wichtig, der Höhepunkt ist nur für jeden zweiten unverzichtbar. Vier von zehn Befragten schätzen zudem auch Humor im Bett – während Dirty Talk eher selten zum Repertoire gehört.

Emotionen statt Orgasmus: Auf Vertrautheit, Nähe und Zärtlichkeit kommt es an

Die wichtigste Zutat für guten Sex ist nicht der Höhepunkt – das sehen Frauen und Männer heute ganz ähnlich, zeigt die bevölkerungsrepräsentative ElitePartner-Studie 2022. Dafür wurden über 6.000 Menschen in Deutschland befragt, was guten Sex für sie persönlich ausmacht. Für 68 Prozent der Frauen und 58 Prozent der Männer zählt eher der emotionale Aspekt: Sie sehen viel Vertrautheit und Nähe als besonders wichtig an. Dazu gehört übrigens, nach dem Akt nicht sofort aufzuspringen und zur Tagesordnung überzugehen: Denn etwa jede:r Zweite (Frauen: 54 Prozent, Männer: 48 Prozent) wünscht sich, anschließend noch zu kuscheln oder einen Moment beisammen zu liegen. Auch zärtliche Berührungen sind nicht allein ein weibliches Bedürfnis – zwar legen Frauen etwas mehr Wert darauf (47 Prozent), doch auch für 42 Prozent der Männer gehören Streicheln und Zärtlichkeit dazu. Der Höhepunkt an sich landet dagegen bei beiden Geschlechtern erst auf dem vierten Platz. Und er ist Frauen (40 Prozent) ähnlich wichtig wie Männern (48 Prozent).

Männer wünschen sich Austausch über Fantasien – und Abwechslung

Ein wenig unterscheiden sich Frauen und Männer also doch – unter anderem auch in puncto Kommunikation. Jeder zweite Mann (52 Prozent) legt Wert darauf, darüber zu reden, was ihn anmacht und erotische Wünsche und Fantasien mit seinem:r Partner:in auszutauschen. Frauen finden diesen Aspekt nicht ganz so relevant (40 Prozent). Noch weiter gehen die Ansichten beim Thema Stellungen auseinander. Während sich 42 Prozent der Männer verschiedene Positionen wünschen, braucht nur jede vierte Frau (28 Prozent) so viel Abwechslung. Offen für Experimente sind sie aber dennoch – denn 40 Prozent der Frauen und 46 Prozent der Männer möchten gerne beim Sex gemeinsam Neues ausprobieren. Etwa, das Schäferstündchen auch mal jenseits des Bettes zu verlegen: Gut jede vierte Frau (28 Prozent) und jeder dritte Mann (35 Prozent) will es auch an abwechselnden Orten tun.

Lieber ausdauernd als ein Quickie: langes Liebesspiel bevorzugt

Kurz und intensiv oder doch lang und ausdauernd? Die Frage nach der Dauer scheint im Vergleich nicht so zentral, wie die Studienergebnisse nahelegen, doch es gibt auf beiden Seiten Befürworter. Etwa ein Fünftel der Befragten hält nichts davon, sich gleich einen ganzen Abend Zeit zu nehmen und bevorzugt eher kurzen und intensiven Sex (22 Prozent), wobei es unter Liierten dabei deutlich mehr Fans von Quickies gibt (24 Prozent) als unter Singles (18 Prozent). Etwa jede:r Dritte Befragte schätzt dagegen eher langen und ausdauernden Sex. Männer (37 Prozent) legen dabei noch einmal mehr Wert auf Ausdauer als Frauen (24 Prozent). Ein langes Vorspiel ist ebenfalls jedem dritten Mann (31 Prozent) und jeder vierten Frau (23 Prozent) wichtig.

Humor schlägt Dirty Talk: Auch im Bett darf gelacht werden

Ebenfalls eine gute Nachricht: Sex ist hierzulande kein heiliger, ernster Akt mehr. Er muss gleichzeitig aber auch keine perfekte Performance sein. Stattdessen ist ein lockerer und humorvoller Umgang vielen Menschen wichtig: Vier von zehn Befragten (41 Prozent) finden, man muss dabei auch mal lachen können und schätzen humorvolle Momente. Humor ist im Vergleich auch wichtiger als eine romantische Umgebung (28 Prozent) oder Dirty Talk (14 Prozent).

Spielzeug, Bondage und Dominanz: nur für wenige echte Must-Haves

Spielzeug, Rollenspiele und Co sind für die allermeisten Befragten eher optional. Doch 17 Prozent der Befragten würden auf Toys nicht mehr verzichten wollen. Und etwa jede:r Zehnte mag es grundsätzlich härter: Bondage, Dominanz und Rollenspiele sind für jeweils zehn Prozent der Befragten wichtiger Bestandteil für guten Sex. Übrigens sind jüngere Befragte offener für härtere Spielarten: So gehört Dominanz für 16 Prozent der unter 30-Jährigen dazu, Dirty Talk sogar für jede:n Fünfte:n in diesem Alter (20 Prozent). Spielzeug ist besonders in den 30ern und 40ern beliebt (je 20 Prozent). Auf einen Orgasmus legen Jüngere dagegen im Vergleich weniger Wert, gerade einmal jede:r Dritte unter 30 findet, dass der Höhepunkt zwingend zu gutem Sex dazugehört (33 Prozent).

Mit dem Alter gehen einige Bedürfnisse auseinander

Einige Vorstellungen entwickeln sich allerdings zwischen Frauen und Männern mit dem Älterwerden in verschiedene Richtungen – das betrifft insbesondere den Wunsch nach Abwechslung. Während verschiedene Stellungen und Orte, Neues ausprobieren und der Austausch über erotische Wünsche Männern ab 40 immer wichtiger wird, nehmen diese Bedürfnisse bei Frauen, insbesondere ab 50, eher ab. Auf emotionale Bedürfnisse wie Vertrautheit und Nähe legen die Befragten dagegen unabhängig vom Geschlecht mit dem Alter mehr Wert (50-59 Jahre: 70 Prozent, 60-69 Jahre: 71 Prozent). Auch Kuscheln gehört für 6 von 10 Befragten ab 50 zu gutem Sex dazu. Ähnlich ist es beim Thema Humor: Während nur jedem:r Dritten unter 50 Humor in dieser Hinsicht wichtig ist, wünscht sich fast jede:r Zweite über 50, beim Sex auch mal lachen zu können.

Psychologin Lisa Fischbach von ElitePartner: „Ein offenes Gespräch hält die Lust lebendig“

„Körperliche Nähe und befriedigende Sexualität spielen eine wichtige Rolle in der Partnerschaft“, so Diplom-Psychologin Lisa Fischbach von ElitePartner. „Gelingt es Paaren, ihre eigene Lust auszuleben, körperliche und emotionale Intimität miteinander zu teilen, bestätigen sie sich in ihrem Gefühl der Zusammengehörigkeit und Liebe. Sich mit seinen sexuellen Bedürfnissen zu zeigen, ist für viele sehr persönlich und hoch sensibel, weil Sex oft auch starke Emotionen hervorbringen kann. Deshalb wünschen sich auch die meisten für guten Sex Vertrautheit, Kuscheln und Zärtlichkeit. Sicherlich ist es gut, wenn Paare in ihren sexuellen Wünschen harmonieren, doch ein offenes Gespräch über erotische Fantasien und sexuelles Verlangen hält die Lust lebendig und lässt Neues entdecken.“

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Über die ElitePartner-Studie

Die Zahlen in dieser Pressemitteilung stammen aus der bevölkerungsrepräsentativen ElitePartner-Studie, einer der größten Partnerschaftsstudien Deutschlands. ElitePartner veröffentlicht die Studie seit dem Jahr 2005 in Kooperation mit dem Marktforschungsinstitut Fittkau und Maaß. Für die vorliegende 26. Erhebungswelle wurden im Oktober/November 2021 insgesamt 6.107 erwachsene Internetnutzer mit Wohnsitz in Deutschland (keine ElitePartner-Mitglieder) befragt. Die Ergebnisse wurden bevölkerungsrepräsentativ quotiert und gewichtet nach Alter und Geschlecht und Bundesland sowie Beziehungsstatus. Mehr Infos und alle Studienbände zum Download unter: elitepartner.de/studien.

Quelle: ElitePartner