Wohnen & Leben

Schutz vor Einbrechern – Tipps für mehr Sicherheit zu Hause

Kürzere Tage und längere Dunkelheit sind für viele ein Graus. Einbrecher dagegen freuen sich über weniger Tageslicht, sie nämlich macht die Dunkelheit beinahe unsichtbar – auch tagsüber. Im Gegensatz zum vergangenen Lockdown-Winter sind die Menschen wieder vermehrt unterwegs und das zieht Diebe an. Der Tag des Einbruchschutzes am 31. Oktober 2021 sensibilisiert für die Themen Haussicherheit und Schutzmaßnahmen.

Einen Vorteil des Corona-Lockdowns offenbart der Blick auf die Einbruchsstatistik: Die Zahl der versicherten Wohnungseinbrüche ist im letzten Jahr auf ein historisches Tief gesunken. 85.000 Wohnungseinbrüche verzeichnet der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V für das Pandemie-Jahr 2020. Im Rahmen der bis 1998 zurückreichenden Statistik sei das der absolut niedrigste Wert gewesen.[1] Auch die Zahlen der Gothaer sprechen eine eindeutige Sprache: Während dem Unternehmen 2015 noch 17.103 Einbrüche in Privathaushalten gemeldet wurden, waren es im vergangenen Jahr nur 8.913.

Doch Vorsicht: Mit den aktuellen Corona-Lockerungen nimmt auch die lang ersehnte Mobilität wieder zu – und die Abwesenheit von Zuhause. Seien es aufgeschobene Konzerte und Veranstaltungen, nachzuholende Urlaube oder das echte Wiedersehen mit Freunden und Familien – Anlässe, die eigenen vier Wände zu verlassen, bieten sich nun mit dem Wiederaufflammen des öffentlichen Lebens erneut häufiger. Und das gibt auch Dieben wieder mehr Gelegenheit, aktiv zu werden, gerade in der dunklen Jahreszeit. Vor allem zum Start in das Wochenende schlagen Einbrecher laut Gothaer Statistik gerne zu – eben genau dann, wenn man gerne ausgeht. So wurden 2019 beispielsweise 1.791 Einbrüche in Privathaushalte an Freitagen gemeldet, an Sonntagen mit 1.332 deutlich weniger. Es gibt aber eben auch jahreszeitliche Schwerpunkte: „Die meisten Haus- und Wohnungseinbrüche werden in den Monaten November bis Februar verübt“, erklärt Ekkehart Karen vom Beratungsservice Einbruch-Diebstahl-Schadenprävention für die Gothaer. Es gibt jedoch eine Reihe von Maßnahmen, die es Dieben schwermachen und damit zur Prävention beitragen.

Einbrecher haben immer Saison

Die Professionalität der Einbrecher wird häufig unterschätzt, die Sorglosigkeit macht es Dieben dann unnötig leicht: Gekippte Fenster oder nicht abgeschlossene Haustüren werden als Gefahrenquellen oftmals nicht erkannt. Der Tagesausflug am Wochenende oder der Kurzurlaub können schnell zur Einladung für Gauner werden. Das einfachste Mittel gegen Einbruch ist das Vortäuschen von Anwesenheit – etwa durch den Einsatz von Zeitschaltuhren für Rollläden und Lampen. Wenn Freunde oder Nachbarn zudem den Briefkasten leeren, kann das schon hilfreich sein.

Doch auch unabhängig von längeren Abwesenheiten gilt: „Einbrecher haben immer Saison. In Mehrfamilienhäuser wird gerne tagsüber zwischen mittags und frühem Abend eingebrochen, in Einfamilienhäusern gilt der Nachmittag bis ca. 22.00 Uhr als beliebte Einbruchzeit“, weiß Ekkehard Karen. Von der vermeintlichen Nacht-und-Nebel-Aktion kann also in der Realität nicht zwingend die Rede sein. Deswegen ist es auch im Alltag empfehlenswert, präventive Maßnahmen zu ergreifen: Es kann sich durchaus lohnen, Einbruch hemmende Türen und Fenster, besonders an Terrassen bzw. Balkonen, nachrüsten zu lassen, um sie gegen das Aufhebeln zu schützen. „Solche Hindernisse kosten die Diebe etwas, das sie nicht haben: Zeit und das Risiko, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. „Allein 2020 sind 46,7 Prozent[2] der Einbrüche an fachgerecht montierten Einbruch-Sicherungen gescheitert,“ sagt Ekkehart Karen.

Was besitze ich überhaupt?

Sollte es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen doch zu einem Einbruch kommen, ersetzt die Hausratversicherung den materiellen Schaden. Dafür müssen die Einbruchopfer schnellstmöglich eine Stehlgutliste an den Versicherer und die Polizei geben. Weil es in der allgemeinen Aufregung schwierig sein kann, an alles zu denken, was sich in den Wohnräumen befunden hat, ist es sinnvoll, im Vorhinein eine Inventarliste anzufertigen. Nach einem Einbruch kann der Hausrat mit einer solchen Liste abgeglichen werden. „Zudem sollte man sich wirklich regelmäßig die Zeit nehmen, Hausratwerte in Fotos oder Videos zu dokumentieren, Quittungen aufzubewahren, Wertsachen wie Kunst, Uhren und Schmuck durch ein Wertgutachten entsprechender Fachkräfte dokumentieren zu lassen, sofern keine Kaufbelege mehr existieren. Alle diese Belege sollten dann dupliziert und auch außerhalb der Wohnung oder des Hauses geschützt hinterlegt werden“, rät Ekkehart Karen.

Die Gothaer gibt weitere Tipps für den Einbruchschutz

  • Bei Neubauvorhaben, Renovierung, An- oder Umbau: Einsatz Einbruch hemmender Außentüren, Terrassen-Balkon-Türen (Fenstertüren) und Fenster
  • Schließzylinder gegen Abbrechen, Herausreißen und Kernziehen schützen
  • Fenster bei Abwesenheit immer schließen, nie gekippt oder offenstehen lassen
  • Schlüssel von Türen nie draußen deponieren, Türen immer verschließen
  • Außenbereiche beleuchten, beispielsweise mit Bewegungsmeldern
  • Anwesenheit vortäuschen: Innen- und Außenbeleuchtung sowie Rollläden per Zeitschaltuhr steuern
  • Briefkasten während des Urlaubs leeren lassen
  • Wertgegenstände dokumentieren und Quittungen auch außerhalb der eigenen Wohnung bzw. des Hauses archivieren
  • Auf den Anrufbeantworter oder in den sozialen Netzwerken keine Hinweise auf die Abwesenheit hinterlassen, wenn man zum Beispiel im (Kurz-) Urlaub ist

[1] Quelle: https://www.gdv.de/de/medien/aktuell/zahl-der-wohnungseinbrueche-sinkt-corona-bedingt-auf-historisches-tief–67062
[2] Quelle: https://www.k-einbruch.de/aktuelles/detailansicht/weniger-tatgelegenheiten-weniger-einbrueche/

Quelle: Gothaer Konzern