Beziehungskonflikte werden in Zeiten von Smartphone und Social Media immer hĂ€ufiger auch per Textnachricht ausgetragen. Das PhĂ€nomen hat sogar einen eigenen Namen: âFextingâ, ein Mix aus âfightingâ und âtextingâ. In einer bevölkerungsreprĂ€sentativen Studie mit ĂŒber 3.000 Frauen und MĂ€nnern in Deutschland ist die Dating-App Parship diesem Trend nachgegangen. Wie verbreitet ist Fexting? Und warum eskaliert der digitale Streit so oft?
- Zwei Drittel haben bereits per Nachricht mit dem:der Partner:in gestritten
- Jede:r Zweite glaubt, Emojis helfen beim KlĂ€ren von Konflikten â fast genauso viele finden, dass sie Streit erst richtig entfachen
- Von Sexting zu Fexting: Jede:r vierte Mann textet zu anzĂŒglich
Streiten per Smartphone? FĂŒr viele gehört das zur RealitĂ€t: Beinahe zwei Drittel (63 Prozent) der Menschen in Deutschland haben bereits mit einem Partner oder einer Partnerin per Textnachricht gestritten, 40 Prozent mindestens manchmal â oder sogar hĂ€ufiger. Besonders zwischen 18 und 39 Jahren entstehen Streits am Handy: 84 Prozent von ihnen kennen Fexting aus eigener Erfahrung. Mit zunehmendem Alter sinkt der Anteil: Bei den 40- bis 49-JĂ€hrigen haben zwei Drittel (67 Prozent) Erfahrungen mit Fexting gemacht, bei den 50- bis 59-JĂ€hrigen nur knapp die HĂ€lfte (48 Prozent) und ab 60 Jahren streitet sich lediglich jede:r Dritte (33 Prozent) am Smartphone.
Die Mehrheit ist ĂŒberzeugt: Streit im Chat eskaliert schneller
Deutlich mehr als jede:r Zweite (58 Prozent) hat bereits erlebt, dass aus MissverstÀndnissen im Chat ein Streit entstanden ist. Von den 30- bis 39- JÀhrigen ist das fast zwei Dritteln (63 Prozent) schon passiert, von den 40- bis 49-JÀhrigen sogar mehr als der HÀlfte (51 Prozent).
Ob MissverstĂ€ndnis oder ein anderer Auslöser: 63 Prozent sind ĂŒberzeugt, dass es per Textnachricht grundsĂ€tzlich schneller zum Streit kommt als im persönlichen GesprĂ€ch. In der Generation Z sagen das 7 von 10 (71 Prozent), bei den 60- bis 69-JĂ€hrigen nur jede:r Zweite (50 Prozent).
Zu schnell getippt, zu spÀt gedacht: Zwei Drittel bereuen Nachrichten
Wenn der Daumen schneller ist als der Kopf: Knapp zwei Drittel (65 Prozent) geben zu, schon einmal Nachrichten an den oder die Liebste geschrieben und sie spÀter bereut zu haben. Am höchsten ist die Reue bei den 30- bis 39-JÀhrigen (71 Prozent).
Was das Herz meint, spiegelt der Chat nicht immer wieder. Fast die HĂ€lfte aller Befragten (46 Prozent) findet es schwierig, Gedanken und Emotionen per Textnachricht auszudrĂŒcken. MĂ€nner (48 Prozent) tun sich damit etwas schwerer als Frauen (44 Prozent). Und besonders die Generation Z (52 Prozent) sowie die Altersgruppe 40 bis 49 Jahre (46 Prozent) fĂŒhlt sich beim Texten emotional begrenzt.
âMehr als die HĂ€lfte der Befragten hat schon erlebt, dass sich ein Streit aus einer Textnachricht heraus entwickelt hat. Das ĂŒberrascht mich nicht, denn in Chats fehlt uns die nonverbale Ebene â also Tonfall, Mimik und Körpersprache. So entstehen
leicht MissverstĂ€ndnisse. Ein kurzes âokâ kann Zustimmung oder Sarkasmus bedeuten, und ironische Aussagen wirken schnell verletzend. Viele schreiben impulsiv und ohne lange nachzudenken. Und weil wir die emotionale Reaktion des GegenĂŒbers nicht sehen, sinkt zusĂ€tzlich die Hemmschwelle fĂŒr unsensible Bemerkungen.
Mein Tipp: Bei heiklen Themen erst nachdenken, nicht im Affekt antworten und Probleme nicht ausschlieĂlich schriftlich klĂ€ren. Lieber mal telefonieren oder nachfragen,
anstatt zu interpretieren.â
Markus Ernst, Parship-Psychologe und Paartherapeut
Fast jede:r Zweite sieht Emojis als Streitfalle
Kleine Smileys mit groĂer Wirkung: Emojis können MissverstĂ€ndnisse in Nachrichten abmildern â oder sie erst recht auslösen. Fast jede:r Zweite (47 Prozent) glaubt, dass Emojis fĂŒr MissverstĂ€ndnisse sorgen, da sie oftmals falsch interpretiert werden. Dieser Meinung sind vor allem MĂ€nner und 60- bis 69-JĂ€hrige (je 51 Prozent).
Ăhnlich viele sind allerdings vom Gegenteil ĂŒberzeugt (51 Prozent). Sie finden, dass Emojis dabei helfen, Konflikte zu vermeiden. Besonders emoji-affin scheinen die 30- bis 39-JĂ€hrigen zu sein (62 Prozent). FĂŒr die Ălteren zwischen 60 und 69 Jahren sind sie deutlich weniger relevant (32 Prozent).
Jede:r Dritte teilt Screenshots vom Partner-Chat mit dem Freundeskreis
Fast jede:r Dritte (30 Prozent) hat schon Screenshots aus dem Beziehungs-Chat an Freund:innen geschickt, um sich Rat einzuholen. Einen Unterschied zwischen den Geschlechtern gibt es dabei ĂŒbrigens nicht â aber beim Alter: WĂ€hrend beinahe die HĂ€lfte der Gen Z (45 Prozent) private TextverlĂ€ufe mit dem Freundeskreis teilt, kommt das nur fĂŒr gut jede:n Siebten der 50- bis 59-JĂ€hrigen (15 Prozent) infrage.
Von Sexting zu Fexting â jeder vierte Mann textet zu anzĂŒglich
Auch was gut gemeint ist, kann ins Unangenehme kippen: Mehr als jeder vierte Mann (26 Prozent) hat bereits anzĂŒgliche Nachrichten oder sexuelle Andeutungen verschickt, die beim GegenĂŒber allerdings gar nicht gut ankamen. Hingegen stieĂ lediglich jede zehnte Frau (11 Prozent) wegen zu viel Offenheit im Chat auf negatives Feedback.
Ăber die Studie
FĂŒr die vorliegende reprĂ€sentative Studie hat Parship gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut INNOFACT AG 3.023 Personen aus Deutschland im Alter von 18 – 69 Jahren zum Thema âFextingâ befragt. Die Stichprobe entspricht nach Alter, Geschlecht und Region der reprĂ€sentativen Verteilung in der deutschen Bevölkerung. Die unabhĂ€ngige Online-Erhebung fand im Mai 2025 statt.
Quelle: Parship
Beziehungskonflikte werden in Zeiten von Smartphone und Social Media immer hĂ€ufiger auch per Textnachricht ausgetragen. Das PhĂ€nomen hat sogar einen eigenen Namen: âFextingâ, ein Mix aus âfightingâ und âtextingâ. In einer bevölkerungsreprĂ€sentativen Studie mit ĂŒber 3.000 Frauen und MĂ€nnern in Deutschland ist die Dating-App Parship diesem Trend nachgegangen. Wie verbreitet ist Fexting? Und warum eskaliert der digitale Streit so oft?
Streiten per Smartphone? FĂŒr viele gehört das zur RealitĂ€t: Beinahe zwei Drittel (63 Prozent) der Menschen in Deutschland haben bereits mit einem Partner oder einer Partnerin per Textnachricht gestritten, 40 Prozent mindestens manchmal â oder sogar hĂ€ufiger. Besonders zwischen 18 und 39 Jahren entstehen Streits am Handy: 84 Prozent von ihnen kennen Fexting aus eigener Erfahrung. Mit zunehmendem Alter sinkt der Anteil: Bei den 40- bis 49-JĂ€hrigen haben zwei Drittel (67 Prozent) Erfahrungen mit Fexting gemacht, bei den 50- bis 59-JĂ€hrigen nur knapp die HĂ€lfte (48 Prozent) und ab 60 Jahren streitet sich lediglich jede:r Dritte (33 Prozent) am Smartphone.
Die Mehrheit ist ĂŒberzeugt: Streit im Chat eskaliert schneller
Deutlich mehr als jede:r Zweite (58 Prozent) hat bereits erlebt, dass aus MissverstÀndnissen im Chat ein Streit entstanden ist. Von den 30- bis 39- JÀhrigen ist das fast zwei Dritteln (63 Prozent) schon passiert, von den 40- bis 49-JÀhrigen sogar mehr als der HÀlfte (51 Prozent).
Ob MissverstĂ€ndnis oder ein anderer Auslöser: 63 Prozent sind ĂŒberzeugt, dass es per Textnachricht grundsĂ€tzlich schneller zum Streit kommt als im persönlichen GesprĂ€ch. In der Generation Z sagen das 7 von 10 (71 Prozent), bei den 60- bis 69-JĂ€hrigen nur jede:r Zweite (50 Prozent).
Zu schnell getippt, zu spÀt gedacht: Zwei Drittel bereuen Nachrichten
Wenn der Daumen schneller ist als der Kopf: Knapp zwei Drittel (65 Prozent) geben zu, schon einmal Nachrichten an den oder die Liebste geschrieben und sie spÀter bereut zu haben. Am höchsten ist die Reue bei den 30- bis 39-JÀhrigen (71 Prozent).
Was das Herz meint, spiegelt der Chat nicht immer wieder. Fast die HĂ€lfte aller Befragten (46 Prozent) findet es schwierig, Gedanken und Emotionen per Textnachricht auszudrĂŒcken. MĂ€nner (48 Prozent) tun sich damit etwas schwerer als Frauen (44 Prozent). Und besonders die Generation Z (52 Prozent) sowie die Altersgruppe 40 bis 49 Jahre (46 Prozent) fĂŒhlt sich beim Texten emotional begrenzt.
Fast jede:r Zweite sieht Emojis als Streitfalle
Kleine Smileys mit groĂer Wirkung: Emojis können MissverstĂ€ndnisse in Nachrichten abmildern â oder sie erst recht auslösen. Fast jede:r Zweite (47 Prozent) glaubt, dass Emojis fĂŒr MissverstĂ€ndnisse sorgen, da sie oftmals falsch interpretiert werden. Dieser Meinung sind vor allem MĂ€nner und 60- bis 69-JĂ€hrige (je 51 Prozent).
Ăhnlich viele sind allerdings vom Gegenteil ĂŒberzeugt (51 Prozent). Sie finden, dass Emojis dabei helfen, Konflikte zu vermeiden. Besonders emoji-affin scheinen die 30- bis 39-JĂ€hrigen zu sein (62 Prozent). FĂŒr die Ălteren zwischen 60 und 69 Jahren sind sie deutlich weniger relevant (32 Prozent).
Jede:r Dritte teilt Screenshots vom Partner-Chat mit dem Freundeskreis
Fast jede:r Dritte (30 Prozent) hat schon Screenshots aus dem Beziehungs-Chat an Freund:innen geschickt, um sich Rat einzuholen. Einen Unterschied zwischen den Geschlechtern gibt es dabei ĂŒbrigens nicht â aber beim Alter: WĂ€hrend beinahe die HĂ€lfte der Gen Z (45 Prozent) private TextverlĂ€ufe mit dem Freundeskreis teilt, kommt das nur fĂŒr gut jede:n Siebten der 50- bis 59-JĂ€hrigen (15 Prozent) infrage.
Von Sexting zu Fexting â jeder vierte Mann textet zu anzĂŒglich
Auch was gut gemeint ist, kann ins Unangenehme kippen: Mehr als jeder vierte Mann (26 Prozent) hat bereits anzĂŒgliche Nachrichten oder sexuelle Andeutungen verschickt, die beim GegenĂŒber allerdings gar nicht gut ankamen. Hingegen stieĂ lediglich jede zehnte Frau (11 Prozent) wegen zu viel Offenheit im Chat auf negatives Feedback.
Ăber die Studie
FĂŒr die vorliegende reprĂ€sentative Studie hat Parship gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut INNOFACT AG 3.023 Personen aus Deutschland im Alter von 18 – 69 Jahren zum Thema âFextingâ befragt. Die Stichprobe entspricht nach Alter, Geschlecht und Region der reprĂ€sentativen Verteilung in der deutschen Bevölkerung. Die unabhĂ€ngige Online-Erhebung fand im Mai 2025 statt.
Quelle: Parship
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