MĂ€nnergesundheit

Beckenboden „underrated“

Der Underdog unter den Muskelgruppen

WĂ€hrend das „Who is who“ der Muskeln fĂŒr den Sommer-Body „in Shape“ gebracht wird, wird eine Muskelgruppe mal wieder völlig links liegen gelassen: der Beckenboden. Viele Menschen unterschĂ€tzen seine Bedeutung und die Auswirkungen, die ein starker oder schwacher Beckenboden auf die allgemeine Gesundheit haben kann. Die Debeka, grĂ¶ĂŸte private Krankenversicherung in Deutschland, kennt die GrĂŒnde.

Unsichtbare Muskelgruppe

Im Gegensatz zu sichtbaren Muskelgruppen wie Bizeps oder Bauchmuskeln bleibt der Beckenboden eher im Verborgenen. Der Beckenboden besteht aus drei ĂŒbereinander angeordneten Schichten aus Muskeln und Bindegewebe, die zwischen den Beckenknochen verankert sind. FĂŒr Enddarm, Harnröhre und Geschlechtsorgane befinden sich enge Öffnungen in dieser Muskelplatte, die direkt von den Bewegungen der Beckenbodenmuskulatur beeinflusst werden und die die Funktionen des Harnröhren- und des Afterschließmuskels unterstĂŒtzen.

Tabuthema

GefĂŒhlt ist der Beckenboden erst dann prĂ€sent, wenn er nicht mehr so ganz intakt ist. Themen wie Inkontinenz oder Impotenz sind oft mit Scham behaftet und werden nicht offen besprochen. Dabei leiden beispielsweise allein in Deutschland schĂ€tzungsweise zehn Millionen Frauen und MĂ€nner an Inkontinenz. Und vielen kann geholfen werden: Studien belegen, dass man mit gezieltem Training beispielsweise Inkontinenzbeschwerden in den Griff bekommt. Ähnliche Erfolge erzielt das Training auch bei der Potenz.

Fehlendes Bewusstsein

Viele Menschen sind sich der Bedeutung des Beckenbodens fĂŒr Gesundheit und Wohlbefinden nicht bewusst. Das Becken mit seiner zentralen Position im Körper ist mit der WirbelsĂ€ule und den Bauchmuskeln verbunden. Ist der Beckenboden gut trainiert, verbessert sich die Haltung. Schmerzen im RĂŒcken oder Verspannungen im Kreuz- und Nackenbereich werden seltener.

Unzureichende AufklÀrung

In vielen Fitnessprogrammen und Gesundheitskursen fehlt der Beckenboden. Dabei wird empfohlen, BeckenbodenĂŒbungen tĂ€glich durchzufĂŒhren, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Aufwand und Equipment sind gering und die Übungen lassen sich gut in den Alltag integrieren. Beispielsweise diese GrundĂŒbung: Beckenbodenmuskeln fĂŒr zehn Sekunden anspannen und dann fĂŒr zehn Sekunden entspannen. Zyklus zehn Mal und im besten Fall vier- bis fĂŒnfmal tĂ€glich wiederholen.

Alter und Geschlecht

Obwohl es MĂ€nner und Frauen betrifft, wird der Beckenboden oft als ein „Frauenthema” betrachtet. FĂŒr Frauen ist ein starker Beckenboden besonders wĂ€hrend der Schwangerschaft und nach der Geburt wichtig, um die Belastungen auf die Beckenbodenmuskulatur zu bewĂ€ltigen und die RĂŒckbildung zu unterstĂŒtzen. Aber auch jenseits von Alter und Geschlecht verbessert regelmĂ€ĂŸiges Beckenbodentraining die LebensqualitĂ€t.

Quelle: Debeka