Quelle: ERGO Group
Strategien gegen Bewegungsmangel im Alltag
Schreibtisch, Auto, Couch: Der Alltag vieler Deutscher spielt sich gröĂtenteils im Sitzen ab. Und das kann auf Dauer krank machen. Im Bundesdurchschnitt sitzen die Deutschen an einem Werktag ĂŒber zehn Stunden. Dabei entfallen etwa 80 Minuten auf Wegzeiten, sei es in Auto, Bus oder Bahn. Bei der Arbeit sitzen die Menschen im Durchschnitt nahezu 3,5 Stunden und zu Hause vor dem Fernseher 2,5 Stunden am Tag. Die freizeitliche Nutzung von Computern, Tablets etc. beansprucht weitere 1,5 Stunden. Welche Strategien helfen, um lange Sitzzeiten zu vermeiden, weiĂ Prof. Ingo Froböse, Deutsche Sporthochschule Köln.
Langes Sitzen: eine stille Gefahr mit weitreichenden Folgen
âDer Trend zu langen Sitzzeiten in Deutschland zeigt bislang keine Anzeichen einer Umkehr. Im Gegenteil, die tĂ€gliche Sitzdauer hat in den vergangenen Jahren sogar stetig zugenommenâ, erklĂ€rt Prof. Ingo Froböse, Deutsche Sporthochschule Köln. Dabei zeigen sich sowohl geschlechtsspezifische als auch altersbedingte Unterschiede. âMĂ€nner sitzen insgesamt lĂ€nger, vor allem am Arbeitsplatz. Frauen hingegen, verbringen ihre Sitzzeit hĂ€ufiger in der Freizeitâ, so Froböse. Auch beim Blick auf die Altersgruppen wird ein deutlicher Unterschied sichtbar. âMit ĂŒber elf Stunden pro Tag fĂŒhren 18- bis 29-JĂ€hrige das Ranking an: allein rund 289 Minuten entfallen auf die Arbeit.â
Ăberraschend hoch ist die Sitzdauer auch bei Menschen ĂŒber 66 Jahren: Sie verbringen im Schnitt 204 Minuten tĂ€glich vor dem Fernseher, nutzen zusĂ€tzlich rund 112 Minuten lang Computer oder Tablet und sitzen in ihrer Freizeit weitere 102 Minuten. âIn diesen Bereichen ĂŒbertreffen sie sogar die JĂŒngeren, ein möglicher Hinweis auf verĂ€nderte Freizeitgewohnheiten im höheren Alterâ, erlĂ€utert Froböse.
Insgesamt sind die Sitzzeiten alarmierend. Denn zu langes Sitzen erhöht nicht nur das Risiko fĂŒr Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und andere chronische Krankheiten. Es kann auch die psychische Gesundheit und LebensqualitĂ€t erheblich beeintrĂ€chtigen.
Tipps gegen Sitzfallen
RegelmĂ€Ăige Bewegung ist fĂŒr ein gesundes Leben unerlĂ€sslich. âUmso wichtiger ist es, Bewegungspausen in den Tagesablauf zu integrierenâ, betont Froböse. Besonders im Arbeitsalltag lassen sich Sitzzeiten mit einfachen Mitteln spĂŒrbar reduzieren. Wer einen höhenverstellbaren Schreibtisch hat, sollte regelmĂ€Ăig zwischen Sitzen und Stehen wechseln. Doch auch ohne spezielle BĂŒroausstattung gibt es praktikable Alternativen. âSchon kurze Wege durchs BĂŒro oder ein Spaziergang in der Mittagspause können einen spĂŒrbaren Unterschied machenâ, so Froböse weiter. Der Arbeitsplatz lĂ€sst sich auĂerdem mit einfachen MaĂnahmen bewegungsfreundlich gestalten. âSchon das Platzieren von Drucker oder Papierkorb auĂerhalb der direkten Umgebung fördert mehr Bewegung und unterbricht lange Sitzphasenâ, so Froböse. WĂ€hrend Besprechungen oder Telefonaten empfiehlt es sich, im Stehen zu sprechen oder im Raum umherzugehen, statt sitzen zu bleiben. Zudem tut es dem Körper gut, mindestens jede Stunde fĂŒr drei bis fĂŒnf Minuten aufzustehen, sich zu strecken oder ein paar Schritte zu gehen. Auch der Wechsel vom Aufzug auf die Treppe ist eine einfache Möglichkeit, mehr Bewegung in den Alltag zu integrieren.
Immer an das 45-10-5-Prinzip denken
Hilfreich ist hier das sogenannte 45-10-5-Prinzip: Pro Arbeitsstunde sollten maximal 45 Minuten im Sitzen, 10 Minuten im Stehen und 5 Minuten in Bewegung verbracht werden. DarĂŒber hinaus lĂ€sst sich auch vor und nach der Arbeit Bewegung effektiv in den Alltag integrieren. Bereits der Arbeitsweg bietet Potenzial. âWer zu FuĂ oder mit dem Fahrrad unterwegs ist oder eine Haltestelle frĂŒher aussteigt, bringt automatisch mehr Bewegung in den Alltagâ, so der Experte.
Kleine Alltagstricks können ebenfalls fĂŒr mehr Bewegung sorgen:
- Statt eine volle Wasserflasche an den Platz zu stellen, lieber hÀufiger kleinere Mengen holen. So entstehen zusÀtzliche Wege.
- Auch Wartezeiten, etwa beim Kochen, lassen sich fĂŒr BewegungsĂŒbungen nutzen, etwa Schulterkreisen, Dehnen oder leichtes Beinwippen.
- Der Feierabend sollte ebenfalls nicht bewegungsarm verlaufen. Wer sich nach einem langen Arbeitstag noch ein wenig bewegt, sei es durch einen Spaziergang, eine lockere Radtour oder leichtes Dehnen, tut Körper und Geist etwas Gutes.
- Besonders hilfreich ist auch regelmĂ€Ăiger Ausgleichssport wie Schwimmen, Joggen oder gezieltes RĂŒcken- und Bauchtraining bzw. Muskeltraining.
Quelle: DKV Deutsche Krankenversicherung
Quelle: ERGO Group
Strategien gegen Bewegungsmangel im Alltag
Schreibtisch, Auto, Couch: Der Alltag vieler Deutscher spielt sich gröĂtenteils im Sitzen ab. Und das kann auf Dauer krank machen. Im Bundesdurchschnitt sitzen die Deutschen an einem Werktag ĂŒber zehn Stunden. Dabei entfallen etwa 80 Minuten auf Wegzeiten, sei es in Auto, Bus oder Bahn. Bei der Arbeit sitzen die Menschen im Durchschnitt nahezu 3,5 Stunden und zu Hause vor dem Fernseher 2,5 Stunden am Tag. Die freizeitliche Nutzung von Computern, Tablets etc. beansprucht weitere 1,5 Stunden. Welche Strategien helfen, um lange Sitzzeiten zu vermeiden, weiĂ Prof. Ingo Froböse, Deutsche Sporthochschule Köln.
Langes Sitzen: eine stille Gefahr mit weitreichenden Folgen
âDer Trend zu langen Sitzzeiten in Deutschland zeigt bislang keine Anzeichen einer Umkehr. Im Gegenteil, die tĂ€gliche Sitzdauer hat in den vergangenen Jahren sogar stetig zugenommenâ, erklĂ€rt Prof. Ingo Froböse, Deutsche Sporthochschule Köln. Dabei zeigen sich sowohl geschlechtsspezifische als auch altersbedingte Unterschiede. âMĂ€nner sitzen insgesamt lĂ€nger, vor allem am Arbeitsplatz. Frauen hingegen, verbringen ihre Sitzzeit hĂ€ufiger in der Freizeitâ, so Froböse. Auch beim Blick auf die Altersgruppen wird ein deutlicher Unterschied sichtbar. âMit ĂŒber elf Stunden pro Tag fĂŒhren 18- bis 29-JĂ€hrige das Ranking an: allein rund 289 Minuten entfallen auf die Arbeit.â
Ăberraschend hoch ist die Sitzdauer auch bei Menschen ĂŒber 66 Jahren: Sie verbringen im Schnitt 204 Minuten tĂ€glich vor dem Fernseher, nutzen zusĂ€tzlich rund 112 Minuten lang Computer oder Tablet und sitzen in ihrer Freizeit weitere 102 Minuten. âIn diesen Bereichen ĂŒbertreffen sie sogar die JĂŒngeren, ein möglicher Hinweis auf verĂ€nderte Freizeitgewohnheiten im höheren Alterâ, erlĂ€utert Froböse.
Insgesamt sind die Sitzzeiten alarmierend. Denn zu langes Sitzen erhöht nicht nur das Risiko fĂŒr Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und andere chronische Krankheiten. Es kann auch die psychische Gesundheit und LebensqualitĂ€t erheblich beeintrĂ€chtigen.
Tipps gegen Sitzfallen
RegelmĂ€Ăige Bewegung ist fĂŒr ein gesundes Leben unerlĂ€sslich. âUmso wichtiger ist es, Bewegungspausen in den Tagesablauf zu integrierenâ, betont Froböse. Besonders im Arbeitsalltag lassen sich Sitzzeiten mit einfachen Mitteln spĂŒrbar reduzieren. Wer einen höhenverstellbaren Schreibtisch hat, sollte regelmĂ€Ăig zwischen Sitzen und Stehen wechseln. Doch auch ohne spezielle BĂŒroausstattung gibt es praktikable Alternativen. âSchon kurze Wege durchs BĂŒro oder ein Spaziergang in der Mittagspause können einen spĂŒrbaren Unterschied machenâ, so Froböse weiter. Der Arbeitsplatz lĂ€sst sich auĂerdem mit einfachen MaĂnahmen bewegungsfreundlich gestalten. âSchon das Platzieren von Drucker oder Papierkorb auĂerhalb der direkten Umgebung fördert mehr Bewegung und unterbricht lange Sitzphasenâ, so Froböse. WĂ€hrend Besprechungen oder Telefonaten empfiehlt es sich, im Stehen zu sprechen oder im Raum umherzugehen, statt sitzen zu bleiben. Zudem tut es dem Körper gut, mindestens jede Stunde fĂŒr drei bis fĂŒnf Minuten aufzustehen, sich zu strecken oder ein paar Schritte zu gehen. Auch der Wechsel vom Aufzug auf die Treppe ist eine einfache Möglichkeit, mehr Bewegung in den Alltag zu integrieren.
Immer an das 45-10-5-Prinzip denken
Hilfreich ist hier das sogenannte 45-10-5-Prinzip: Pro Arbeitsstunde sollten maximal 45 Minuten im Sitzen, 10 Minuten im Stehen und 5 Minuten in Bewegung verbracht werden. DarĂŒber hinaus lĂ€sst sich auch vor und nach der Arbeit Bewegung effektiv in den Alltag integrieren. Bereits der Arbeitsweg bietet Potenzial. âWer zu FuĂ oder mit dem Fahrrad unterwegs ist oder eine Haltestelle frĂŒher aussteigt, bringt automatisch mehr Bewegung in den Alltagâ, so der Experte.
Kleine Alltagstricks können ebenfalls fĂŒr mehr Bewegung sorgen:
Quelle: DKV Deutsche Krankenversicherung
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