Morgenblick

Morgenblick

Schönen Guten Morgen!

Heute ist Mitwoch der 21. Februar 2024.

Der gestrige Pendeltrip in die Landeshauptstadt hat mir erneut die bittere Realität des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) vor Augen geführt. Das Szenario war allzu vertraut: Regen prasselte auf die Bahnsteige nieder, während ich darauf wartete, dass mein Zug endlich eintrifft. Die deutschen Bahnhöfe sind mit ihren kurzen Überdachungen scheinbar für 360 sonnige Tage im Jahr konzipiert, doch die Realität ist eine andere. Bei Wind und Regen bieten sie kaum Schutz, und die Nutzung von Regenschirmen ist auf den überfüllten Bahnsteigen ohnehin nicht empfehlenswert.

Die Minuten verstrichen, doch vom Zug keine Spur. Keine Durchsagen, keine Informationen auf den Anzeigetafeln. Plötzlich die Durchsage, dass der Zug, der eigentlich schon vor 20 Minuten hätte abfahren sollen, nun einfährt. Diejenigen, die erst kürzlich am Bahnsteig angekommen waren, wussten nichts von der Verzögerung. Es stellte sich heraus, dass der Zug, der kam, nur aus einem Zugteil (normalerweise sind es zwei) bestand, was bei der Menge an Fahrgästen auf dem Bahnsteig völlig unzureichend war. Das Gedränge beim Einsteigen war groß, und immer noch gab es keine Informationen seitens des Bahnpersonals. Lediglich der Zugführer rief durch, dass ein weiterer Zug bald eintreffen werde, doch nur wenige hörten diese Ankündigung.

Die Stimmung wurde zunehmend gereizter. “Jeden Tag dasselbe”, “Niemand ist schuld”, hörte man die Wartenden murmeln, während der Zug endlich abfuhr. Die Fahrt begann, doch anstatt aufzuholen, kam der Zug immer wieder zum Stillstand, die Fahrtzeit schien sich zu verdoppeln. Und wieder blieben Informationen aus, weder der Zugbegleiter noch der Lokführer meldeten sich zu Wort.

Die Frustration und Nervosität der Passagiere wuchs mit jeder Minute, denn viele hatten Termine oder mussten zur Arbeit. Mit erheblicher Verspätung erreichte der Zug schließlich den Zielbahnhof, wo das Warten auf die nächste S-Bahn begann. Doch auch hier gab es keine Entspannung: Überfüllte Waggons, kaum Sitzplätze und eine erneute Verspätung trübten die Stimmung weiter.

Als die S-Bahn schließlich weiterfuhr, kam es plötzlich zum Stillstand. Notfalleinsatz im Zug. Ein unvorhergesehenes Ereignis, für das niemand verantwortlich gemacht werden konnte, dennoch verlängerte es die Verspätung weiter. Nach einer gefühlten Ewigkeit setzte sich die Fahrt fort, doch die Zeit für eine reibungslose Weiterfahrt war längst verstrichen.

Schließlich erreichte ich mein Ziel, jedoch war der Weg dorthin eine regelrechte Odyssee, die niemand an einem stressigen Morgen benötigt. Als gelegentlicher Pendler bin ich dankbar, aber die Berichte regelmäßiger Pendler sprechen Bände: veraltete Züge, marode Gleise, unangekündigte Reparaturen und mangelnde Informationen sind nur einige der Probleme, mit denen sie täglich konfrontiert sind.

Die steigenden Ticketpreise stehen in keinem Verhältnis zu dem sich verschlechternden Service und dem Mangel an Informationen. Es ist nicht verwunderlich, dass die Frustration in der Gesellschaft wächst, wenn man sich im Stich gelassen fühlt. Die Schuld liegt nicht beim Fahrgast, sondern bei den Konzernen, die es versäumen, einen angemessenen Service zu bieten. Es ist traurig zu sehen, was hier passiert und wie wenig sich zu verbessern scheint.

Hinweis, dieser Beitrag ist meine persönliche Meinung zu dem Ganzen dazu zählen auch Erfahrungen, Gespräche mit Anderen. Wenn ihr regelmäßig Glück mit der Bahn habt dann finde ich das super. Leider ist es hier eine anderen Realität.

Ich und natürlich auch das gesagte maennerformat-Team wünschen euch eine tolle und erfolgreiche Wochenmitte! Und immer daran denken: tut euch was Gutes! Denn wir haben alle das Recht auf ein paar schöne Sachen im Leben.
Wunderbare Morgenblick-Grüße,
euer Jürgen

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