Finanzen

Revival des Sparkontos

Immer mehr Verbraucher legen Geld auf einem Sparkonto an – den steigenden Anlagezinsen sei Dank. Allerdings verpassen auch viele aus Unwissenheit diese Chance: Laut einer aktuellen Postbank Umfrage ist jedem zweiten Deutschen (50 Prozent) die derzeitige Zinsentwicklung nicht bekannt.

Das Sparbuch ist der Klassiker unter den Geldanlagen. Zwar wird das eigentliche „Buch“ aus Papier, in dem alle Kontobewegungen quittiert werden, immer mehr von einer schlanken Bankkarte – auch „Sparcard“ genannt – abgelöst. Dennoch ist das Sparkonto für viele Deutsche nach wie vor der Inbegriff des Sparens. Laut einer aktuellen Umfrage der Postbank würde rund jeder sechste Befragten (18 Prozent) ein klassisches Sparkonto nutzen, um langfristig Geld für ein Kind zurückzulegen – damit ist das klassische Sparkonto für diesen Zweck die am häufigsten genannte Anlageform. Elf Prozent favorisieren dafür ein Festgeldkonto, knapp elf Prozent einen ETF. Neun Prozent würden ein Tagesgeldkonto besparen. „Das Sparkonto steht wie kein anderes Anlageprodukt für die deutsche Sparkultur, denn es vereint Sicherheit und Verlässlichkeit mit unkomplizierter Verfügbarkeit des Geldes“, sagt Frank Kuczera von der Postbank. „Zudem befinden sich die Zinsen aktuell in einer Aufwärtsbewegung, sodass auch diese Geldanlage wieder Erträge für Sparerinnen und Sparer einbringt.“ Tatsächlich zahlen heute 27 Prozent der Deutschen Geld auf ein klassisches Sparkonto ein – im Vorjahr lag ihre Zahl noch bei 21 Prozent, so die Postbank Umfrage. Während die Anlagezinsen für Sparkonten 2022 noch nahe der Nulllinie verharrten, stiegen sie 2023 durch die Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank deutlich. Diese Tatsache ist jedoch jedem zweiten Deutschen (50 Prozent) nicht bekannt: Gefragt nach der aktuellen Zinsentwicklung antworten 19 Prozent, dass die Zinsen auf demselben Niveau verharren, acht Prozent, dass sie sinken, und 24 Prozent mit „weiß nicht“. Immerhin 45 Prozent kennen die richtige Antwort. Doch 29 Prozent der Sparer liegen mit ihrer Einschätzung falsch, im Vergleich zu 19 Prozent der Nicht-Sparer. „Es ist erschreckend, dass so vielen Sparerinnen und Sparern das nötige Finanzwissen fehlt. Denn so sind sie nicht in der Lage, eine mündige Anlageentscheidung zu treffen.“

Informationen zur Umfrage:

In einer bevölkerungsrepräsentativen Online-Befragung interviewte YouGov im Auftrag der Postbank zwischen dem 15. und 18. September 2023 insgesamt 2.059 Personen ab 18 Jahren.

Quelle: Postbank