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Was tun gegen Schnarchen? Tipps für eine ruhige Nacht

Quelle: ERGO Group

Ausreichender, tiefer und störungsfreier Schlaf – wer seine Nächte neben einem schnarchenden Partner verbringt, kann davon oft nur träumen. Aber auch die Schnarchenden selbst leiden darunter. Wie Schnarchen entsteht, was Betroffene tun können und wann der Besuch beim Arzt empfehlenswert ist, erklärt Dr. Wolfgang Reuter, Gesundheitsexperte der DKV Deutsche Krankenversicherung.

Wie kommt es zum Schnarchen?

Auslöser für Schnarchen ist die Entspannung der Muskeln in den oberen Atemwegen, die mit dem Schlaf einsetzt. Beim Ein- und Ausatmen vibriert dadurch das Gewebe. An engen Stellen der oberen Atemwege kann es dann zum typischen „Chrrr…pfff…“ kommen. Neben dem nachlassenden Muskeltonus können auch Erkältungen, die Einnahme von Medikamenten wie Schlafmittel, übermäßiger Alkoholgenuss oder Übergewicht die Ursache für das nächtliche Konzert sein. Rückenschläfer schnarchen ebenfalls häufig, da die Schwerkraft Zunge und Kiefer nach unten drückt. „Meist ist Schnarchen gesundheitlich unbedenklich, Mediziner sprechen dann vom einfachen Schnarchen“, so Dr. Wolfgang Reuter. „Wenn der Betroffene jedoch sehr laut und vor allem unregelmäßig schnarcht, könnte das ein Anzeichen für eine Atmungsstörung sein, beispielsweise eine Schlafapnoe.“

Was hilft gegen einfaches Schnarchen?

Bei einfachem Schnarchen können je nach Auslöser verschiedene Maßnahmen helfen: Von der Gewichtsabnahme, über den Verzicht auf Alkohol bis zu geregelten Schlafzeiten. Helfen kann auch eine Änderung der Schlafposition: Wenn Rückenschläfer in die Seitenlage wechseln, verbessert sich das Problem oft deutlich. Ein Tipp von Dr. Reuter: „Ein Kissen im Rücken kann passionierte Rückenschläfer daran hindern, sich in der Nacht wieder umzudrehen.“ Darüber hinaus gibt es diverse Produkte wie Nasenpflaster oder Schnarchschienen. Ein Hals-Nasen-Ohren (HNO)-Arzt kann empfehlen, was im individuellen Fall am erfolgversprechendsten ist.

Wann weist Schnarchen auf eine Schlafapnoe hin?

Bei einer obstruktiven Schlafapnoe sind die oberen Atemwege durch einen Kollaps im Rachenraum zeitweise blockiert. Dadurch setzt die Atmung immer wieder aus und der Körper wird während des Schlafens nur unzureichend mit Sauerstoff versorgt. Das Gehirn des Schläfers gibt daraufhin Alarm, verstärkt die Atmung, den Muskeltonus und die Herzfrequenz. Das kann zu lauten Schnarchgeräuschen führen. Sie treten unregelmäßig auf, immer als Folge der Alarmmeldung. Anzeichen für eine Schlafapnoe können neben dem unregelmäßigen Schnarchen Kopfschmerzen und Konzentrationsschwierigkeiten sein. Betroffene fühlen sich nach dem Aufwachen häufig erschöpft. Besteht der Verdacht auf eine Schlafapnoe, empfiehlt der DKV Experte, so schnell wie möglich einen Arzt aufzusuchen. Übrigens: Es gibt auch eine zentrale Schlafapnoe, dabei wird der Atem wegen inaktiver Brustmuskeln sehr flach. Hier kann ein Internist oder Neurologe weiterhelfen.

Therapieren einer Schlafapnoe

Eine obstruktive Schlafapnoe kann anatomische Gründe haben, zum Beispiel große Mandeln, ein vergrößertes Zäpfchen oder Polypen. Ist das der Fall, kann ein operativer Eingriff das Problem beseitigen. Manchmal ist auch eine Untersuchung in einem Schlaflabor empfehlenswert. Abhängig von der Diagnose rät der Arzt zur passenden Therapie. Häufig kommen dabei Beatmungsmasken zum Einsatz, die die Patienten nachts tragen sollen. „Sie erzeugen einen kontinuierlichen Überdruck, sodass die Atemwege während des Schlafens offen bleiben“, erklärt Reuter. Auch wenn manche Patienten das Tragen der Maske als unangenehm empfinden, so verbessert sich doch in den meisten Fällen die Schlafqualität erheblich.
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Quelle: DKV Deutsche Krankenversicherung