Ein Morgen. Ein Mann.

Herbst. Klar. Direkt.

Die Nacht hängt noch in den Bäumen, als ich die Vorhänge zur Seite schiebe.
Der See draußen liegt still, eingehüllt in Nebel. Keine Farben, kein Lärm – nur dieses Grau, das alles dämpft. Ich mag das. Weil es ehrlich ist.

Der Kaffee läuft. Schwarzer als der Morgen selbst. Ich nehme die Tasse mit nach draußen, setze mich auf die Veranda. Holz unter den Füßen, kalte Luft im Gesicht, Hitze in den Händen. Der erste Schluck – bitter, stark, genau richtig.

Manchmal frage ich mich, ob der Herbst das ehrliche Gegenstück zum Sommer ist. Keine Maskerade, kein Dauergrinsen. Nur Stille, Klarheit, Reduktion. Ein Spiegel, der nichts beschönigt.

Duschen, Zähne putzen, das kommt später. Jetzt zählt nur dieser Moment: Ich, der See, ein Kaffee.
Und der Gedanke, dass jeder Tag so beginnen könnte – wenn man es nur zulässt.

Ein Morgen. Ein Mann. Ein maennerformat original.