Singleleben

Jammern, Ex-Talk und sprunghaftes Verhalten: bei diesen Warnsignalen suchen Singles das Weite

Der Kellner sei inkompetent, die Ex noch immer die schönste Frau – und vor dem Date hat er sich fünf Tage nicht gemeldet? „Schnell weg“ heißt es dann für viele. Denn Singles analysieren das Verhalten ihres Gegenübers sehr genau und schließen aus vielen kleinen Hinweisen, ob eine Beziehung mit jemandem funktionieren würde oder eben nicht. Welche Warnsignale besonders schnell zum Dating-Aus führen, hat die bevölkerungsrepräsentative ElitePartner-Studie 2022 untersucht.

Das sind die 10 größten Warnsignale beim Kennenlernen:

Wenn er:sie…

1. … sich häufig beschwert, an vielem etwas auszusetzen hat (45 %)
2. … häufig von Ex-Partner:innen spricht (40 %)
3. … sich selten von sich aus meldet (38 %)
4. … mich nicht richtig versteht; wenn wir oft aneinander vorbeireden (38 %)
5. … mich bewertet oder kritisiert (z.B. bzgl. Kleidung, Geschmack, Einstellungen) (35 %)
6. … sich sprunghaft verhält – also sich mal zuwendet und mal distanzierter ist (35 %)
7. … mich nicht seinem:ihrem Familien-/Freundeskreis vorstellt (30 %)
8. … selten von sich aus ein Treffen vorschlägt (29 %)
9. … wenig über Gedanken und Gefühle spricht (27 %)
10. … Ausflüge/Urlaube ohne mich, mit anderen plant (27 %)

Negatives Mindset unerwünscht: Beschwerden und Jammereien sind das größte No-Go

Optimisten dringend gesucht: Zumindest in der Kennenlernphase sollte man sich mit Beschwerden eher zurückhalten. Denn ständige Jammereien sind das das größte Warnsignal beim Kennenlernen, wie die repräsentative ElitePartner-Studie zeigt. Für 54 Prozent der Frauen und 37 Prozent der Männer ist es kein gutes Zeichen, wenn sich jemand häufig beschwert und an vielem etwas auszusetzen hat. Nicht viel besser: Wenn die Meckereien dann auch noch persönlich werden. Gerade Frauen sind hier kompromisslos. 48 Prozent würden sich abwenden, wenn sie sich kritisiert fühlen, wenn ihr Date also beispielsweise ihre Kleidung, ihren Geschmack oder ihre Einstellungen abwertet. Männer sind in dieser Hinsicht resistenter: Nur 23 Prozent wären von persönlicher Kritik in der Kennenlernphase so irritiert, dass sie sich zurückziehen.

Sporadische Nachrichten, Missverständnisse und sprunghaftes Verhalten führen zum Dating-Aus

Klar ist: Frauen haben ein deutlich feineres Frühwarn-System als Männer. Das gilt insbesondere für den Bereich Kommunikation. Sich rar zu machen oder Spielchen zu spielen ist dabei der denkbar schlechteste Rat, wenn man wirklich an einer Beziehung interessiert ist. Jemand, der:die sich selten von sich aus meldet, ist für jede zweite Frau (47 Prozent) und jeden dritten Mann (31 Prozent) keine gute Partie. Nicht besser sieht es aus, wenn sich ein:e Date-Partner:in sprunghaft verhält, sich also mal zuwendet und dann wieder auf Distanz geht. Besonders Frauen (45 Prozent) werten das als Anzeichen, dass er:sie es nicht ernst meint. Männer lassen sich dagegen deutlich seltener von sprunghaftem Verhalten abschrecken (25 Prozent). Singles achten allerdings nicht nur auf das, was ihr Gegenüber signalisiert, sondern genauso auf Gegenseitigkeit: Wenn sie beobachten, dass sie und ihr Date sich ständig missverstehen und aneinander vorbeireden, meinen viele, dass eine Beziehung nicht funktionieren kann (Frauen: 46 Prozent, Männer: 31 Prozent).

Verbindlichkeit? Ja bitte! Vor allem Single-Frauen haben keine Lust auf Date-Partner:innen, die sich alles offen halten

Hat er:sie wirklich Interesse an einer Beziehung, ist er:sie bereit, sich einzulassen? Diese Frage stellen sich viele Singles – und suchen beim Kennenlernen entsprechend nach Anzeichen für Unverbindlichkeit. Das größte No-Go in dieser Hinsicht: Wenn das Gegenüber offenbar noch gar nicht bereit für eine neue Liebe ist und andauernd von seiner:ihrer Ex spricht (Frauen: 47 Prozent, Männer: 33 Prozent). Auch, wenn ihr Date sie nach einer gewissen Zeit nicht den Freund:innen oder der Familie vorstellt (Frauen: 39 Prozent, Männer: 21 Prozent) oder nur selten von sich aus Treffen initiiert (Frauen: 37 Prozent, Männer: 22 Prozent), fällt der Beziehungstauglichkeitscheck schnell negativ aus.

Zu früh, zu schnell? Viel Nähe und Zukunftspläne sind nur selten ein Problem

Es zeigt sich also: Künstliche Zurückhaltung beim Dating ist meist kontraproduktiv. Allerdings gibt es auch Singles, die Sorge vor Anhänglichkeit und zu wenig Freiraum haben. In diesem Punkt liegen die Frauen erneut vor den Männern. So ist es für jede vierte Frau ein Warnsignal, wenn ihr Gegenüber sehr schnell über gemeinsame Zukunftspläne, also Zusammenziehen oder Heirat spricht (28 Prozent). 23 Prozent der Single-Frauen sind abgeschreckt, wenn ihr Gegenüber am liebsten jeden Tag mit ihnen verbringen will oder versucht, ihnen alles recht zu machen. Männer haben dagegen weniger Angst vor klammernden Partner:innen: Nur 17 Prozent zweifeln bei Turbo-Zukunftsplanung und gerade einmal jeder achte Mann hat etwas gegen zu viel Nähe und Entgegenkommen.

Sex, Humor und Offenheit sind für jede:n Vierte:n entscheidend

Nicht zuletzt führen fehlende Gemeinsamkeiten und zu wenig Offenheit bisweilen zum Ausschluss – etwa wenn Singles feststellen, dass ihr Gegenüber nicht über dieselben Dinge lacht wie sie (27 Prozent) oder wenig über Gedanken und Gefühle (27 Prozent) und die eigene Vergangenheit (22 Prozent) spricht. Auch wenn es im Bett einfach nicht richtig harmoniert empfindet das jede:r Vierte (25 Prozent) als Hinweis, dass eine Beziehung auf Dauer nicht funktionieren würde. Ein „zu viel“ gibt es dagegen nicht: Wenn jemand schon in der Kennenlernphase häufig Sex möchte, werten das nur die wenigsten als schlechtes Zeichen (Frauen: 15 Prozent, Männer: 8 Prozent).

Psychologin Lisa Fischbach von ElitePartner: „Das Frühwarn-System von Singles ist intuitiv auf die relevanten Aspekte für das Gelingen einer Partnerschaft ausgerichtet“

„Dass einzelne Verhaltensweise in der frühen Dating-Phase über Gehen oder Bleiben entscheiden können, liegt am hohen Grad des Unbekannten. Partnersuchende ziehen jede Information zurate, um blitzschnell Rückschlüsse auf die Persönlichkeit ihres Dates zu ziehen. Bei vielen ist das Frühwarn-System intuitiv auf die relevanten Aspekte für das Gelingen einer Partnerschaft ausgerichtet: Kommunikation, wertschätzender Umgang, positive Grundeinstellung und Bindungsabsichten. Doch Vorsicht vor überschnellem Aussortieren. Unsicherheit und Aufregung können auch zu unauthentischen Verhalten führen. Bei Irritationen sollte man besser nachfragen, wie etwas gemeint ist, als verurteilen.“

Quelle: ElitePartner